Die Ruhe vor der Runde

Schön langsam

Die nächsten 315 km mit dem Velo stehen vor der Tür. Am Freitagabend um 20.36 Uhr geht es los. Ab dann werde ich die grosse Runde um den Vätternsee zum sechsten Mal in Angriff nehmen. Deshalb sind der heutige Donnerstag und der morgige Freitag mehr oder weniger Ruhetage. Was bei dem heissen Wetter sowieso eine gute Idee ist. Wir erkunden die Umgebung und geniessen das süsse Nichtstun.

Motala in Kürze

Kurz nach Mittag sind wir in Motala. Die Startnummer will abgeholt werden. Kurz schlendern wir durch das Zentrum der Vätternrundan. Es ist so heiss, dass wir Schatten suchen und keine grossen Sprünge machen. Einmal mehr fällt die ruhige und friedliche Stimmung auf, die sich unter den Teilnehmenden der Velorunde ausbreitet. Es ist noch ruhig, die früh aus dem Ausland angereisten Pedaleurinnen und Pedaleure tröpfeln so langsam herein.

Vadstena entdeckt

Auf dem Rückweg nach Ödeshög besuchen wir Vadstena. Endlich ist es möglich, da wir ja länger hier in den Ferien sind, die Region zu erkunden. Sonst bin ich punktgenau auf die Velorunde an- und anschliessend gleich wieder abgereist.

Vadstena hat ein grosses Schloss und eine eindrückliche Klosterkirche. Die Kirche besuchen wir bloss kurz, denn es findet gerade ein Gottesdienst statt. Das Schloss dient heute als Archiv. Leider haben die Cafés beim Kloster bereits zu. Um 16.00 Uhr ist hier Feierabend, Sommer halt. Zum Glück finden wir im Ort eine Konditorei, die etwas länger offen hat. Da kühlen wir uns mit einem feinen Glacé ab.

das Schloss

Als ich eine Recherche in Google Maps mache, meldet das Teil, dass es in Vadstena überdurchschnittlich viele Leute habe. Wir sehen keinen Knochen auf den Strassen, die Gassen sind leer. Woher wohl diese Information kommt?

In Schweden starten jetzt die grossen Sommerferien. Zwei Monate lang ist das Sommerleben angesagt. Wir vermuten, dass viele Einheimische schon weg sind. Wie sonst ist es zu erklären, dass an einem normalen Donnerstagnachmittag eine Stadt komplett ausgestorben in der Sonnenhitze daliegt? In Motala war das Bild übrigens ähnlich. Wären da nicht die Teilnehmenden der Vätternrundan, man würde fast meinen, es stimme etwas nicht.

Sommerplausch am Vätternsee
süsse Versuchungen – bloss angeschaut haben wir sie
und gleich nochmals – diese essen wir – sie sind herrlich

Jetzt geht bei uns langsam die Sonne hinter den Bäumen unter. Zeit, sich ins Innere zu setzen. Denn wenn die Sonne weg ist, kommen die Mücken und setzen sich in Szene. Mit der untergehenden Sonne schläft der Wind ein. Der sonst die Mücken vertreibt. Da wird es dann etwas unruhig beim Draussensitzen. Weil man dauernd wedeln und Stechviecher erschlagen muss.

Und so dies und das

Das Tierleben ums Haus ist gestern Abend mit einem Reh ergänzt worden. Über Nacht muss auf der Wiese dann ein Vogeldrama seinen Lauf genommen haben. Eine tote Taube liegt da.

Beim Morgenessen bekommen wir erstmals Besuch von der Katze der Eigentümer. Sie erweist sich als sehr, sehr anhänglich und Gabi kann sich während längerer Zeit mit dem Felltier beschäftigen. Bevor es von dannen zieht und seinen Geschäften nachgeht. Ob die Katze die Taube auf dem Gewissen hat? Das könnte sein. Denn wir sahen das kleine Raubtier vor zwei Tagen aus der Ferne mit Beute im Maul.

auch Katzen, die stehen im Skulpturenpark Vadstena

Das Bilderbuch zum Tag.