Hinterrhein mit Herbstfest und Ausblick

Es finden weiterhin Feste statt. Heute fahren wir mit dem Velo in Rodels vorbei, und landen mitten in der herbstliche Viehprämierung. Aber der Reihe nach.

Hinauf nach Thusis und dann abwärts

Das Bündnerland eignet sich eher weniger für Velorundfahren mit den Tourenvelos. Dafür gibt es schlicht zu viele Täler. Naheliegend ist, dass man mit den Stahleseln irgendwo in ein Tal fährt und aus demselbigen mit Genuss hinausfährt. So machen wir das heute. In Landquart besteigen wir den Zug, steigen in Chur in die RhB um und zuckeln hinauf nach Thusis. Die Velolandroute 6, die Graubünden-Route, kommt hier vorbei. Direkt beim Bahnhof spuren wir auf sie ein und fahren mit viel Freude talauswärts.

Burgen, Schlösser und Burgruinen hat es im Domleschg alle paar hundert Meter. Das Schloss Schauenstein, die Ruinen Hasensprung, Alt Süls und Innerjuvalt passieren wir. Es hat aber noch mehr alte Steine hier. Das Domleschg muss ein Eldorado für Burg- und Schlossherren gewesen sein.

Festlicher Herbst

In Rodels führt der Veloweg direkt durch die herbstliche Viehprämierung. Wir kommen an, als der Höhepunkt des Tages startet. Die Prämierung des schönsten Rinds der Saison. Der Sprecher spricht Worte, uns klingeln die Ohren. Stabiles Fundament, straffes Euter, und sonst noch Sachen die für uns schlicht Fremdworte sind. Schweizer Tradition in Reinkultur, unser Land ist vielfältig und immer wieder spannend. Es wird gefachsimpelt, geraucht, geschaut, und es ist viel los auf dem Platz. Tiere gibt es zu bestaunen und die lokale Bevölkerung steht sich am Grill die Beine in den Bauch. Der bei mir weiterhin voll ist, der Nussgipfel, siehe unten, lässt grüssen.

Natur pur & Festungen seit Ewigkeiten

Die Route verläuft abseits des Verkehrs auf Feldwegen, auf und ab geht es. Über Felder, durch Wälder, es ist schlicht ein Genuss. Ich bin diese Strecke schon einmal gefahren. Dannzumal aber mit meinem gelben Velotraum, dem mit den profillosen Pneus. Das war eher mühsam. Heute, mit dem Tourenvelo, passt das viel besser.

Im Wald kommen wir an einem grossen Festungswerk vorbei. Der Festung Juvalt, auch bekannt als Sperrstelle Rothenbrunnen. Das Engnis im Tal war seit dem Mittelalter immer eine Festung. In der Neuzeit wurde die Anlage erst im Jahr 2006 aus der Geheimhaltung entlassen. Man sieht nach wie vor gut, wo der Berg so seine Löcher hat. Der Beschrieb ist informativ und gibt einen guten Einblick in die Geschichte, die während des kalten Kriegs auch vor diesem Objekt nicht halt gemacht hat.

Weiter geht es dann durch Domat-Ems, entlang von Industrieanlagen, wieder über Felder, später durch Chur und nochmals durch die abwechselungsreiche Landschaft bis zum Ziel in Landquart. Wo wir die Velos zufrieden auf’s Auto schnallen und hinauf nach Fideris kurven.

Und so dies und das

Die heutige Velotour bestreite ich mit null Essen. Denn am Start, am Bahnhof Thusis, besuchen wir den Beck mit Café. Der hat grosse Nussgipfel im Angebot. Wie gross merke ich, als ich das Riesending vor mir auf dem Teller habe. Gefühlt gefüllt wie drei normale Nussgipfel wiegt das Teil schwer in der Hand. Eigentlich hätte ich ja bloss die Hälfte essen können. Aber nein, ich verpacke den ganzen Nussgipfel im Magen. Das gibt Energie für den ganzen Tag! Er ist herrlich ja, aber er stopft, und zwar nachhaltig.

Die Bilder des Tages.

Mit der Route.