Oberengadin, Herbst, die Lärchen werfen ihre Blätter ab. Vorher färben sie sich golden. Herrliche Bilder hat man vor den Augen.
Die Realität heute in St. Moritz ist anders. Als wir mit dem Zug einfahren, regnet es. Die Wolken hängen tief. Mit dem Velo wollen wir bis nach Sils Maria, dann retour und alles das Tal hinab bis Zernez.
Angesichts der Lage verziehen wir uns ins Café am Bahnhof. Der Schauer dauert etwa einen Cappuccino lang. Wir brechen auf. Es ist nass, trüb und kühl. Bis zur ehemaligen Schanze ist es trocken. Dann startet der Regen wieder. Wir drehen um. Aus Süden kommt ununterbrochen Nachschub an Regen sehen wir auf dem Wetterradar. Das brauchen wir nicht.
Entlang unserer selber zusammengebastelten Route geht es gen Unterengadin. Die Fahrt ist dreckig. Die Lärchenblätter kleben überall. Der Dreck verstopft die Kettenblätter. Da haben wir nach der Rückkehr wacker daran gearbeitet, und unsere Velos geputzt.
Wettermässig bessert es. Es ist zwar meistens trüb. Aber auch die Sonne blinzelt mal durch. Ab S-chanf bleibt es mehrheitlich trocken. Kurz vor Cinuos-chel haben wir ein Wintergefühl. Der Wind lässt im Lärchenwald die Blätter rieseln wie Flocken. Wir kommen aus den Bäumen mit goldener Dekoration auf den Kleidern.
Ein leckeres, hausgemachtes, Vermicelles folgt im Hotel Veduta. In diesem Hotel werden wir voraussichtlich im Winter 2023 für eine Skitourenwoche wohnen. Es sieht anmächelig aus und ist sicher kein Totalreinfall. So wie dasjenige in Zweisimmen in diesem Winter.
Entlang von Wanderwegen „graveln“ wir weiter. Bis kurz vor Zernez die Abfahrt startet. Schnell sind wir am Bahnhof und einige Minuten später sitzen wir im Zug zurück ins Prättigau.
Diese Route fahren wir wieder. Wenn das Wetter passt. Bei Sonne wird sie traumhaft sein.
Die Bilder des Tages.
Mit der Route.
