Einstieg ins Abenteuer Vätternrundan

Ihr lest richtig. Vätternrundan – tönt schwedisch, ist schwedisch und vor allem gibt es diese grosse Veloveranstaltung schon lange. Ich bin aber erst vor ein zwei oder drei Jahren durch einen Arbeitskollegen darauf aufmerksam geworden. Und jetzt ist es soweit. Ich habe im Herbst 2015 einen Startplatz ergattert. Was gar nicht so einfach ist. Da musst du zuerst im Juni dein Interesse anmelden und einen Code lösen. Den hütest du dann bis zu einem heissen Abend im November. Dann geht die Website auf und rund 20 Sekunden später sind 23’000 Startplätze weg. Da sind flinke Finger gefragt. Vor allem für neue Fahrer ist es schwierig, reinzukommen. Ich hatte ein Megaglück :-). 


Grob gesagt geht es beim Anlass darum, einmal um den Vätternsee zu pedalieren. 297 km sind das – alles am Stück. Das dauert deshalb ein paar Stunden. Seit Mittwoch bin ich in Linköping, wo ich im Hotel wohne. In Motala am Vätternsee ist der Start. Freitagabend um 23.08 Uhr werde ich losfahren. Langsam werde ich kribbelig. Heute fuhr ich mit dem Mietauto (ein nagelneuer Volvo V60 mit erst 2’000 km auf dem Tacho) nach Motala und schaute mir alles an. Aus reinem Zufall war ich genau zur Eröffnung der Startnummernausgabe vor Ort. So hatte ich meine Nummer nach 15 Minuten. Die Organisation hier ist eindrücklich. Jede Menge freiwilliger Helferinnen und Helfer, eine perfekte Infrastruktur und Abläufe, die sich in den langen Jahren offenbar perfekt eingeschliffen haben, traf ich an. Da kommt Freude auf. 


Morgen früh fahre ich voraussichtlich mit dem Auto nach Motala und parkiere am Bahnhof. Da hat es Langzeitparkplätze. Im Auto ist das Material. Per Zug geht es retour nach Linköping. Und am Abend werde ich rund 2 Stunden vor dem Start wieder mit dem Zug nach Motala fahren. Damit ich mich bereitmachen und einstimmen kann. In Linköping wohne ich mitten in der Stadt, einen Katzensprung vom Bahnhof weg. In Motala ist es ebenfalls bloss rund 1 km vom Bahnhof bis zum Start. 


Der Vorteil ist, dass ich so am Ende der langen Tour mein Material an einem trockenen Ort und ausserhalb des Rummels habe. Alles ins Auto schmeissen, in den Zug steigen und ab ins Hotel zum Schlafen. Auto fahren ist eh verboten – die vorgeschriebene Ruhezeit beträgt 6 Stunden. Was sinnvoll ist. Immerhin hockst du vorher über 15 Stunden auf dem Velo. Ich glaube, da ist keiner mehr frisch und aufgeweckt. Das Auto hole ich dann ab, wenn ich wieder erholt bin. Zeit genug habe ich, ich werde erst am Montagabend von Göteborg wieder heim fliegen. 


Vom Wetter her ist die Lage einigermassen unsicher. Zuerst waren starke Regenfälle angesagt. Die haben sie auf heute vorverlegt und es regnet seit Mittag zum Teil stark. Nun soll es ab Freitagnacht bis Samstag mehrheitlich bewölkt sein und die Regenmenge ist so typisch Schwedensommer. Es tröpfelt immer mal wieder. Ich hoffe, das sei dann so. 300 km in der Regenmontur wären definitiv nicht so nett. 


So hat das Abenteuer seinen Anfang genommen. Die Spannung steigt, ich geniesse die ganz spezielle Stimmung hier und berichte dann nach dem Anlass wieder. 

Der Donnerstag in Bildern – alles vor dem grossen Rummel – noch im Aufbau begriffen


Velotransport – Starker Regen bei der Anreise – das Hotel in Linköping



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