Gesülze und das Pischahorn (2980 m)

Das vorletzte Wochenende gab es Wanderungen im frühlingshaften Rheintal. Das letzte Wochenende verbrachten wir im Sattel in heimischen Gefilden. Aber oberhalb von rund 1700 Meter liegt noch viel, viel Schnee. Das Wetter ist top, die Lawinengefahr auf mässig und die Verhältnisse für Skitouren sind schlicht perfekt. Drum mussten wir heute früh aufstehen, den ganzen Skitourenkarsumpel unter die Arme nehmen und in die Höhe. 


Mit Kartenstudium finde ich die ideale Exposition für frühlingshafte Sulzschneehänge. Verbunden mit etwas Gefühl passt auch das Timing. Denn am Morgen ist es knapp unter Null Grad und der Schnee ist gefroren. Der müsste so um den Mittag herum weich genug sein. Passt das? Wir werden sehen. 


Das Pischahorn ist das Ziel und sorgt für die nötigen Höhenmeter. So steigen wir am Morgen von Dörfji, der Talstation der Pischabahn, die wegen eines Defektes ausser Betrieb ist, gen Bergstation der Bahn auf. Dort oben haben wir bereits rund 50 % der heutigen Höhenmeter absolviert. Wie wir bereits jetzt erkennen, müsste die Abfahrt im Sulzschnee traumhaft werden.

hinten, der höchste Gipfel ist unser Ziel 


Weiter geht es gen Pischahorn. Garniert mit einer kurzen Abfahrt steigen wir gen Gipfel auf. Die Gretchenfrage: links hinauf auf der gut sichtbaren Spur oder doch lieber rechts hinauf auf einer nicht so gut sichtbaren Spur? Der Hang rechts sieht irgendwie weniger steil aus. Also biegen wir nach rechts ab und nach einer guten Viertelstunde wissen wir, dass man auch falsche Entscheide treffen kann bei Touren. Es ist hart, die Skier halten trotz Harscheisen ganz schlecht und jede Spitzkehre ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Am Ende steigen wir aus den Skis aus und kämpfen uns zu Fuss senkrecht den Hang hoch. Das klappt gut. Ist aber enorm anstrengend. Ich glaube, ich habe mehrere Liter Schweiss rausgedrückt bis ich oben war. Die letzten paar Höhenmeter machen wir wieder mit den Skis. 


für ein solches Gipfelpanorama lohnt sich das Schwitzen – Blick Richtung Flüela Wisshorn (links) und Flüela Schwarzhorn (hinten rechts)


Oben auf dem Pischahorn ist das Panorama einfach wieder der Hammer! Wir sind alleine, es hat heute wenig Leute unterwegs. Vermutlich ist es den Leuten im Tal schon zu frühlingshaft und so haben sie ihre Skitourensaison beendet. Uns soll das recht sein. 



Die Abfahrt verläuft dann so wie erträumt. Oben geht es so-so-la-la, je tiefer wie kommen, desto mehr haben wir dann den gewünschten Sulzschnee, der uns so richtig in einen Flow fahren lässt. Weite Kurven drehen wir, es ist eine Freude. So düsen wir hinunter bis zur Mäderbeiz. Wo wir einkehren müssen. Die Meringue vom Kemmeriboden ist einmalig, wir haben sie im letzten Sommer schon geniessen können, und eine Portion reicht für zwei.

Megafein 😜


Nochmals ein paar Höhenmeter kurven wir im Sulz hinunter bis wir wieder beim Auto sind. Mit müden Beinen, einem vollen Bauch und einem herrlichen Gefühl nach dieser tollen Tour. Jetzt gilt es, für Sonntag wieder etwas in dieser Kategorie zu finden. Die Idee ist am Abend schnell da. Wieso in die Ferne schweifen wenn der Sulzschnee hier oben so perfekt ist? Auf welchen Berg wir am Sonntag wollen? Das schreibe ich dann am Sonntagabend. Jedenfalls ist der Berg im Skitourenführer als idealer Firnberg beschrieben. 



Die blauen und weissen Bilder von heute. 


Und der heutige Weg. 

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