Büelenhorn (2513 m) als Murkstour

Wäre ich eine Feder, würde ich so quasi über den Schnee schweben. Dummerweise bin ich einiges gewichtiger als eine Feder. Das hat Folgen. 


Gabi ist noch im Unterland und wird gegen heute Abend anreisen. Draussen hat sich über Nacht die Wolkendecke erwartungsgemäss aufgelockert und der Föhn sorgt für Wetter bei dem man nicht in den Federn liegenbleiben kann. Da der Föhn das Wetter unberechenbar macht, habe ich mich für eine Skitour auf das Büelenhorn entschieden. Das Büelenhorn im Dischmatal Davos, nicht dem Klassiker in Davos Monstein. Der Berg liegt nicht sehr exponiert und so müsste das auch mit dem Wind gut kommen.


Beim Parkieren stelle ich fest, dass Dario Cologna zwei Autos weiter ebenfalls gerade parkiert und sich auf den Weg zu einem Fotoshooting auf der Loipe macht. Ich hoffe die Bilder sind gut geworden. Meine „Loipe“ liegt auf der anderen Talseite, geht bergauf und ich muss sie zuerst der Strasse entlang zu Fuss „erobern“. Was ich nach etwa 15 Minuten Fussmarsch mache. Es ist gerade so um die 0 Grad herum, also schon ziemlich warm für morgens um 09.00 Uhr. Die Aufstiegsspur verläuft zuerst auf einem Bergwanderweg. Viel ist nicht los. Ich schätze, vor mir sind vier Personen unterwegs. Das sagen die Spuren. Später bestätigt sich das. Zwei Personen überhole ich bald mal und die beiden anderen kommen mir kurz unterhalb des Gipfels auf der Abfahrt entgegen. Noch später fahre ich an vier Männern vorbei, die im absoluten Schneckentempo den Berg hochkriechen. An Position zwei läuft jemand, der konditionell herausgefordert scheint. Die beiden hinter ihm langweilen sich sichtlich. 


am Anfang ist das Wetter ziemlich nett



Mein Tempo ist heute hoch. Ich will das kurze Wetterfenster nutzen das mir der Föhn bietet. Rundherum ziehen bereits Wolken ins Tal und die ersten Gipfel hüllen sich ein. Bald beginnt es ganz leicht zu schneien. Reicht das für mich oder nicht? Weiter geht’s und Pausen gibt es heute keine. So stehe ich nach knapp 2 1/2 Stunden auf dem Gipfel. Im Minutentakt wechselt das Wetter. Von Waschküche bis Sonne reicht das Angebot. Nach einer kurzen Gipfelrast fahre ich wieder gen Tal. Ich versuche, die klaren Momente zu nutzen wo ich Sicht habe. Das klappt sehr gut. 

auf dem Gipfel ist es dann sehr wolkig



Weniger gut ist die eingangs erwähnte Tatsache, dass ich etwas 😉 schwerer als eine Feder bin. Der Schnee bietet, wie das Wetter, viele Varianten. Dumm ist bloss, das sich darunter nichts findet, dass mir gefallen würde. Oben hat es 5 cm Neuschnee, der liegt auf einem brettigen Deckel der sofort bricht wenn man darüberfährt. Ich ackere mich den Berg hinunter und irgendwie ist die Abfahrt anstrengender als der Aufstieg. Weiter unten wird es etwas weicher. Was aber auch nichts bringt. Denn Drehen ist immer noch ein Murks. Noch etwas später hat es dann so nette Bäume, die in der Landschaft rumstehen. Die umkurve ich gekonnt. Später fahre ich auf einem schmalen Weg ab. Der Schnee ist nun so klebrig, ich muss nicht mal mehr richtig bremsen.

Blick ins Dischmatal wo der Föhn arbeitet



Schlussendlich bin ich wieder unten. Tropfnass, mit surrenden Beinmuskeln und dem Fazit, dass bei diesem Schnee eine Schneeschuhtour gescheiter gewesen wäre. Nun, Spass gemacht hat es trotzdem. Meine Pulsuhr spuckt ihre Daten aus und ich habe die Bestätigung: das war die mit Abstand anstrengendste Skitour in diesem Winter. 


Ein paar Bilder vom Tag.


Hier murkste ich rum:


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