Fähnerenspitz (1505m) – Sonne pur

Schnee wie selten liegt hier bei uns in Winterthur, aber der Hochnebel drückt. Im Appenzellerland hat es ebenfalls genug von der weissen Masse. Dazu gemäss Wetterbericht viel Sonne. Wir entscheiden uns für eine Schneeschuhtour. Und lassen die Tourenskis daheim. Der goldrichtige Entscheid, wie sich heute zeigte.


Anfahrt per Auto nach Brülisau. In der Krone trinken wir etwas. Am Tisch nebendran drei Einheimische. Übriggeblieben vom Silvester. Morgens um 09.00 Uhr beim Bier. Wohl das Rezept um den Alkoholpegel nicht allzurasch abfallen zu lassen. Randvoll sind sie, die drei. Der Eine stürchelt im Garten fast die Treppe runter, dank dem Geländer kriegt er die Kurve knapp.


Wir entscheiden uns spontan für den Fähnerenspitz. Eigentlich wollten wir die Runde über die Bollenwees machen. Vergessen habe ich bei der Tourenplanung den Januar. Schattig ist das Stichwort. Also: bei -8 Grad im Schattenloch durch den Schnee stapfen oder doch lieber den Sonnenhang hoch? Klare Wahl. Zu Beginn sind wir allein unterwegs. Später fast allein. Hängt sich uns im Aufstieg doch ein Paar an. Welches keine Anstalten macht, uns zu überholen. Kein Wunder. Spuren wir doch durch den tiefen Schnee. Später haben wir wenigstens eine Spur eines Skitourengehers. Das ist immer noch Spurarbeit, aber doch einfacher. Und das letzte Stück folgen wir einer markierten Schneeschuhspur. Dank kluger Routenwahl (oder eher aus Zufall?), haben wir diese Autobahn zum Glück weiträumig umgangen und die Ruhe genossen.


Das „fast allein“ wechselt zu „ziemlich allein“. Und auf dem Gipfel sind wir dann „gar nicht mehr allein“. Ein richtiges Gipfeltreffen findet auf dem Fähnerenspitz statt. Der örtliche Skiclub bevölkert den Gupf. Und von allen Seiten strömen Skitüreler und Schneeschuhmenschen zum Gipfelkreuz. Wir sind froh, sind wir einigermassen bezeiten unterwegs und können dem Trubel bald entfliehen. Den Abstieg gestalten wir ziemlich in der Direktlinie nach Brülisau zurück. Kurz vorher ist es fertig mit der Sonne, sie geht bereits hinter dem Berg unter. Wir haben die Sonnenstunden heute optimal nutzen können und genossen die Tour. Die wegen der Spurarbeit anforderungsreicher war als geplant. Das tat gut.


Die Verhältnisse: es lag so 50 bis 80cm Schnee. Ohne Unterlage. Und oben drauf war die weisse Decke so richtig schön knusprig. Schienbeinschoner wären gut gewesen. Die Eissicht war so hart, sie knallte schmerzhaft an die Schienbeine beim Gehen. Wir sind froh, liessen wir die Tourenskis daheim. Die Hänge wären schön gewesen, die Schwünge lagen aber leider, wegen der Kruste, nicht drin. Was wir bei den Skitourengehern gut beobachten konnten.


Mehr Bilder sind hier zu finden: Fotoalbum Fähnerenspitz

Herrlich war’s 🙂

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.