Cyprianspitz (1774 m) als „Chrachetour“

Ein Deutscher Schreiber würde wohl tippen: das urige Valzeinatal. Ich schreibe: Wir machen heute eine Tour im Valzeinatal. Dem „Chrachetal“ des Prättigau. Einsam, abgeschieden, erreichbar nur über eine schmale Strasse. 

Das Wetter hat leider wieder einmal genau am Wochenende eine schwache Phase. Am Samstag war die Sicht gleich Null, so tief hingen die Wolken herunter. So hoffen wir auf den heutigen Sonntag. Das Studium von Wetterbericht, Wolkenkarte, Lawinenbulletin und Niederschlagsradar erweist sich als ziemlich anspruchsvoll. Was es da nicht alles zu beachten gibt. Am Ende entscheiden wir uns gegen eine Skitour (da die Wolken wieder tief hängen und die Bevölkung dicht sein soll). Aber mit den Schneeschuhen müsste es passen solange wir unter 2500 Metern bleiben. So geschieht es. Der Cyprianspitz (was für ein schöner Name), im oben erwähnten Valzeinatal ist unser Ziel.  

der Schiterberg



Mit dem Auto fahren wir nicht allzufrüh am Morgen ins Tal. Das Wetter? Wie angesagt. Bevölkt, manchmal scheint die Sonne knapp durch, es schneit leicht und die Berggipfel sind verhüllt. Ideales Schneeschuhwetter. Der Start der Tour ist ziemlich norwegisch. Ab in die Wand heisst es. Pfeilgerade geht es einen steilen Hang hinauf. Wir erreichen unsere Betriebstemperatur rasch. Eng aneinanderliegende Höhenkurven zeichnen die heutige Route aus. Zum Glück gibt es auch gemässigtere Passagen. Das Wetter bietet ein tolles Programm. Schlechte Sicht, Schneegestöber, Sonnenstrahlen, Aussicht, alles bunt gemischt und wechselnd im Minutentakt. Petrus zappt durch’s Programm. Uns gefällt’s und wir steigen flüssig gen Gipfel auf. 


Als wir auf einer flachen Kuppe angekommen sind, geniessen wir den Tiefblick ins Rheintal. Die Frage lautet: ist das dort hinten der Cyprianspitz? Wir diskutieren und leiten schön der Reihe nach logisch her: nein, das ist er nicht. Wir stehen schon auf ihm. Von wegen Spitz. Das Teil ist oben flach wie eine Flunder. Der Gipfel weiter hinten wäre der Scamerspitz, mit 2015 Meter ein Stück höher und für uns heute ausser Reichweite. Das ist zu weit. 

Blick vom Cyprianspitz nach Landquart



Mehr oder minder der Aufstiegsroute nach steigen wir wieder ab. Trotz der trüben Verhältnisse war die Aussicht hinunter ins Rheintal imposant. Da geht es an die 1200 Meter senkrecht hinunter. Steil genug sind auch gewisse Stellen unseres Abstiegs. Gut, beherrschen wir unsere Schneeschuhe und stehen stabil auf den Teilen. Bis auf eine Ausnahme bleiben wir auf den Beinen. 

es ist immer noch Winter ⛄



Der Tag entpuppt sich als gelungen, die Tour ist wunderprächtig. Das Tal wird uns wieder sehen. Zum Beispiel im Sommer mit dem Velo. 

 Die Bilder von heute.

Unsere heutige Route. 


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