Winterkrimi in Tromsø

Und der geht im Zeitraffer so: Kommissar Lichtjäger rückt auf Grund der guten Wetter- und Nordlichtprognose notfallmässig aus. Mit dabei seine ganze Ausrüstung um das flüchtige Polarlicht zu stellen und in seine digitale Speicherbüchse zu packen. 

Er nimmt seinen Lichterwagen, düst los, verpasst sein Ziel zuerst, trifft dann aber den richtigen Abzweiger. Er lauert am Strassenrand. Wie im Fernsehen sitzt er sich den Hintern platt und linst durch die Autoscheibe ob das verdächtige Polarlicht sich auffällig verhält. Aber nein, es versteckt sich zwischen plötzlich auftretenden Wolken. Dabei waren die in diesem Krimi gar nicht vorgesehen. Die drängen sich einfach auf und lassen sich nicht verscheuchen. 

Kommissar Lichtjäger packt zusammen und denkt sich: versteckt sich das verdächtige Polarlicht vielleicht im anderen Fjord? Er kurvt hin, über Berge und Hügel. Er sitzt wieder und wartet. Aber auch hier: die Wolken machen sich breit und das verdächtige Licht nutzt die Chance und versteckt sich. Als es merkt, dass es beobachtet wird, verschwindet es flugs komplett. Kommissar Lichtjäger sitzt und schaut in die Röhre. Und mit ihm Hunderte von anderen hoffnungsvollen Knipserinnen und Knipsern in der Gegend. Die hocken auf Hügeln, hinter Hütten und an vielen anderen Orten. Busladungen sind es. Und was sehen sie? Schwarze Nacht mit Wolken. 

Und so endet der Krimi wie sie es oft tun: das verdächtige Licht ist geflüchtet, oder hat es sich gar verflüchtigt? Der Kommissar ist müde und fährt retour ins Hotel. Wo die Stadt um 01.00 Uhr voll in Betrieb ist. Kommissar Lichtjäger ist sich fast sicher: das Polarlicht feiert irgendwo in einem Club und lichtert vor sich hin.


Die Moral von der Geschichte? Knapp daneben ist auch vorbei. Die besten Prognosen nützen wenig, wenn das Wetter sich nicht an den Plan hält. Natur halt. Ist ja auch gut so. 

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