Mystischer Winter

Der Tag begrüsst mich trüb und feucht. Es nieselt bei rund + 2 Grad und die Wolken hängen tief. Trotzdem breche ich nach dem Morgenessen bald auf. Heute ist Einkauf angesagt. In einem Anlauf alles organisieren das ich bis Freitagnacht brauche. Gestern erkundete ich die Insel bis nach Gryllefjord. Heute gehe ich in die andere Richtung. Der nächste Laden ist in Finnsnes. Um die 50 km entfernt. Mit ein paar Abstechern habe ich fast zwei Stunden bis ich dort bin. Das Wetter entwickelt sich auf die bessere Seite. Bei der anfänglich trüben Stimmung kann ich gut nachvollziehen, wieso man den Winterblues haben kann. Mir gefällt dieses Licht sehr und ich höre im Auto dazu passende Musik. Jazz von Jan Garbarek, einem norwegischen Musiker. Der Sound aus den Lautsprechern und derjenige der Natur harmonieren perfekt. 


die Finnmarken

In Finnsnes vorne sehe ich gerade das Hurtigrutenschiff auslaufen. Ich jage ihm kurz mit dem Auto hinterher um ein Bild zu schiessen. Der Einkauf ist schnell erledigt. Den Menuplan stelle ich im Laden spontan zusammen. Als Einzelmaske muss ich auf die Mengen schauen. Ich finde alles, was ich brauche und werde bis Ende Woche sicher nicht verhungern :-). Bei der Ankunft in Hamn meint ein Guide das ich wohl Heisshunger hätte. Mit drei Tragtaschen pilgere ich zur Wohnung und verräume alles. 


Den ganzen Tag hat sich das Wetter laufend gebessert. Zum Teil ist es so um die – 3 Grad, meistens aber eher um + 2 Grad. Die Folge war Nebel. Der hat die Landschaft verzaubert. Zusammen mit dem Dämmerlicht wirkt das einfach magisch. Herrlich. Dazu die Stille. Bloss durchbrochen vom einen oder anderen Mövenschrei. Ich habe das Fotografieren richtig genossen. Es ist ja nicht kalt und so kann ich in den leichten Kleidern draussen herumwandern. 

VIP Transportmittel 

Retour in Hamn ist viel Betrieb. Es fliegen vier Helikopter ein. Ich frage nach, was das denn sei. VIP-Tourismus ist es. Ein Rudel offenbar steinreicher Touristen fliegt ein. Sie bleiben zwei Wochen hier und haben mehrere Häuser gebucht. So vom Aussehen her tippe ich auf vermögende Personen aus dem arabischen Raum. Jedenfalls herrscht eine unterschwellige Nervosität beim Personal der Unterkunft hier. Sie wuseln hin und her. Ich bin gespannt, ob ich die nächsten Tage etwas bemerke. 




Lustig ist dann, was ich nach der Rückkehr erlebe. Zuerst bemerke ich einen fehlenden Gummifuss beim Stativ. Das ist weniger lustig. Den muss ich vorgestern Nacht unabsichtlich abgeschraubt und verloren haben. Ab in die Kleider und mit der Stirnlampe suchen gehen ist angesagt. Ich weiss ja, wo ich war. Der Schnee, der gestern fiel, ist wieder weg. So müsste ich den Fuss schnell finden. Als ich mich dem Leuchthaus nähere, hat es sicher 10 Personen mit Fotoapparaten und Stativen dort. Alles Italiener merke ich schnell. Zu überhören sind sie nicht. Die Truppe hockt tatsächlich um 15.30 Uhr auf den Felsen und wartet auf Nordlichter. Es ist noch nicht mal richtig dunkel. Nun, ich bin gespannt, ob ich die in der Nacht wieder antreffen werde. Denn im Moment ist der Himmel mehrheitlich offen. Bloss ist die Sonne nicht gerade aktiv. Stufe 2 – was sehr wenig ist. Ich geh dann später mal schauen. Ach ja, den Gummifuss finde ich mit der Lampe nicht. Ich muss eine rutschige Holzrampe herunter und halte mich am Geländer fest. Und was liegt ganz oben auf der Ecke? Genau, der Gummifuss. Irgendeine liebe Seele hat den dort deponiert. Ich danke der unbekannten Person in Gedanken. 

links die Eisbahn, rechts die aufgeraute Version

1a ist der Strassendienst hier oben. Die sind auf Zack. Mit Riesengeräten werden die Eisbahnen aufgeraut und perfekt präpariert. Damit man sicher unterwegs ist. 

kratz mich mal 



















Die Fotosammlung liegt übrigens hier und ich hoffe, sie gefallen :-). Hier eine kleine Auswahl aus der Kollektion: 


Vereinigung von Erde & Meer 



Touristenabschussrampe 



Mystischer Winter 1



Mystischer Winter 2



Mystischer Winter 3




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