Die Jagd nach dem verlorenen Fuss

Der Fuss um den es geht 

Nein, ich habe glücklicherweise beide Füsse. Die sind hier zwar öfters mal kalt, aber komplett. Gestern Nacht stelle ich nach der Heimkehr vom Fotografieren fest, dass ein Gummifuss an meinem Stativ fehlt. Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen der Füsse verliere. Bis jetzt fand ich sie immer wieder. Sie lassen sich abschrauben. Würde ich neue Füsse bestellen, käme das inklusive Porto auf fast Fr. 40.00 zu stehen. Der Entscheid ist rasch gefällt. Es gibt genau drei Standorte, an denen der Fuss liegen könnte. Die sind maximal 15 Autominuten vom Haus entfernt. 


Da es ums Haus stockdicken Nebel hat, will ich sowieso weg. Kaum 2 km fahre ich und schon ist der Himmel blau und die Sonne scheint. Die -17 Grad beissen aber heftig und angenehm warm ist es bloss im Auto. Der Wetterbericht sagt ab Donnerstag 10 Grad weniger Kälte voraus. Es kündigt sich eine Störung auf Sonntag an. Die Stimmungsbilder mit dem Nebel und der Sonne sind extrem schön. Den Fuss finde ich übrigens am 2. Standort von gestern Nacht. Keine 10 Minuten vom Haus weg liegt er im Schnee. Super. Ich rette ihn aus der Kälte :-). 



Kitschig 



Die Natur gibt heute alles




Bis die Sonne hinter dem Berg verschwindet, erkunde ich die Gegend und mache Bilder. Für heute Nacht finde ich nochmals zwei neue Standorte. Hoffentlich liegen sie dann ausserhalb des Nebels. Der hält sich hartnäckig auf Fjordhöhe. Die Kälte geht durch Mark und Bein. Interessant ist, dass ich heute zwei Mal Rentiere sehe. Sie streifen frei und ungebunden durch die Gegend. Pittoresk stehen sie vor einem Haus. Das zweite Mal erschrecken Mensch und Tier. Ich biege um einen Schuppen und etwa 20 m weg steht das Rentier. Mitten im Dorf. Es rennt weg, kommt dann aber wieder etwas näher. Offenbar sehe ich harmlos aus. 



Im Dorf hat es Gäste 



Fjord und Berge


Auf einer kleinen Strasse fahre ich in ein Tal hinein. Das sich hinten, wo die Strasse fertig ist, ausweitet. Das wäre nochmals eine Schneeschuhtour. Auf den „Mortenhalsskolten“, einem 767 m hohen Berg würde sie führen. 12 km hin und zurück. Zu lange für die Jahreszeit. Es würde zeitlich knapp reichen, solange die Sonne oben ist. Aber die Reserve fehlt und die Kälte ist nicht zu unterschätzen. Plötzlich dröhnt es im Tal. Weit hinten am Horizont brettert einer mit dem Schneemobil senkrecht den Berg hoch. Das macht einen Riesenkrach. Ich kann verstehen, dass sich die Leute über solche „Spässe“ aufregen. Hier steht übrigens eine automatische, kameraüberwachte, Wetterstation des norwegischen Wetterdienstes. Die Daten genau dieser Station sehe ich in meiner Wetter-App auf dem iPhone. 

Vor dem Ferienhaus – kein Badewetter heute 



Die Malangen-Gegend ist etwas abseits der bekannten Touristenhotspots. Unspektakulär aber schön. Wenig verbaut, ausser dem Resort wo ich logiere, hat es im weiten Umkreis kein anderes Hotel. Der nächste grössere Laden ist mindestens 30 km weit weg. Dafür hat es in 8 km Entfernung einen kleinen Coop. Das reicht. 



Vielleicht ist gerade das der Grund, wieso es nicht so viele Leute hier hat. Die Lyngenalpen sind weltbekannt und wirken als Magnet. Die Natur hier in Malangen ist sanfter, die Berge weniger hoch und schroff. Es hat einiges an Tourenmöglichkeiten das nicht im überhängenden Bereich liegt. Ski- wie auch Schneeschuhtouren  können problemlos gemacht werden. Und wie meistens in Norwegen. Die Faszination ist die Verbindung zwischen Meer (Fjorden) und Bergen. 



Morgen Donnerstag packe ich hier zusammen und fahre in die besagten Lyngenalpen, wo ich bis Sonntag bleibe. Ich bin gespannt, was mich da erwarten wird. 


Die Bildersammlung der Lichterwoche liegt hier


*Wegen des eingeschränkten Internetzugangs aktualisiere ich die Bilder 1 x pro Tag (am Morgen). 

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