Måløy ade – die Reise geht weiter auf die bekannte Insel Runde. Das ist die südlichste Vogelinsel in Norwegen. Sie ist sehr bekannt für die Papageientaucherkolonie. Wir wissen bereits, dass wir wohl keine Seevögel mehr antreffen werden. Diese haben ihre Brutgeschäfte erledigt und sind wieder auf das offene Meer hinaus gezogen. Ideal wäre ein Besuch auf der Insel Ende Juni / Anfang Juli. Dann herrscht in der Kinderstube der Vögel Hochbetrieb. Bei den Touristen leider auch. Davon hat es jetzt fast keine mehr. Ausser den Deutschen Zugvögeln. Die Insel ist in Deutschland sehr bekannt. Sogar der Campingplatz ist auf Deutsch angeschrieben. So ist es kein Wunder, stammen die paar Wohnmobile fast alle aus Deutschland. Ich muss mal meine Arbeitskollegen in Köln fragen, woher die enorme Faszination der Deutschen für Skandinavien herstammt.
Auf der 2-stündigen Fahrt von Måløy nach Runde nimmt der Wind stetig zu. Auf der Insel haben wir Windstärke sieben, eine Stufe unter einem Sturm. Das Element Wind in Verbindung mit dem Element Wasser, dem Meer, ist für uns Landratten aus der Schweiz faszinierend. Wir gehen auf Runde eine Runde wandern. Je höher wir kommen, desto stärker wird der Wind. Manchmal rupft er ganz schön an uns herum. Immer wieder scheint die Sonne. Regen haben wir den ganzen Tag über nie. 15 Grad zeigt das Thermometer. Ganz passabel.
Auf der Insel sind die Höhenmeter beim Wandern eingebaut. Zuerst geht es immer 200 Höhenmeter zu Fuss rauf. Oben ist die Insel ein grosses Torfmoor. An den Klippen und Grashängen brüten die Vögel. Wanderwege erschliessen das Inselinnere. Da muss in der Hochsaison etwas los sein. Wir sehen heute Möven in diversen Ausführungen. Zwei Raubmöven (Skua) segeln über uns im Wind und sind ganz schön gross.
Wir wohnen im Runde Miljøsenter. Da hat es Ferienwohnungen die fast neu sind. Lichtdurchflutete Appartements mit grandiosem Ausblick direkt auf das Meer hinaus. Das macht richtig Spass und wir freuen uns, dürfen wir das zwei Tage lang geniessen. Das Zentrum selbst ist seit zwei Wochen zu. Saisonschluss. Es kommen keine Touristen mehr, deshalb sind die Vögel weggeflogen. Oder ist das eher umgekehrt? Sind die Papageientaucher auf das offene Meer hinaus gezogen, bleiben auch die Touristen weg.
Theoretisch wollten wir noch nach Ålesund. Die Stadt ist im Jugendstil gebaut und muss sehenswert sein. Aus Zeitgründen fällt dieser Ausflug flach. Zwei Stunden hin und gleich lang retour ist uns zu viel Aufwand. Dafür kommt die Gegend auf die Liste für spätere Ferien in Norwegen. Denn sie ist zum Wandern ideal geeignet. Es gibt seit diesem Jahr einen neuen Weitwanderweg in der Region. Der sieht sehr interessant aus.
So werden wir am Mittwoch vermutlich die Insel Runde zu Fuss erkunden – oder gar umrunden? So gross ist sie nämlich nicht. Das Wetter müsste ungefährt so sein wie heute. Windkanal inklusive.
Unter diesem Link ist die Fotosammlung unserer Reise zu finden.
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| Die Vogelinsel Runde (ausser oben links – Wolkenwalze unterwegs) |