Dr. Gab’s hilft wenn der Rhythmus fehlt

Langlauf in Davos ist der Plan. Wir sind gespannt. Nach zwei Wochen Temperaturen wie im Frühling, dürften sie da oben wohl eher Aquafit und nicht Langlauf gemacht haben. Der Check des Loipenberichts lässt jedenfalls schon mal erahnen, was uns erwartet. Letztes Wochenende schrieb ich von den Loipen, die in der Landquart zu Tale flossen. Der Bericht zeigt, dass das stimmt und nicht mehr viel vorhanden ist.

sieht eher mässig begeisternd aus

Der Frühling ist in der Zwischenzeit erfroren. Es ist Zeit für die fiese Bise. Die es so richtig wissen will. „Bisensturm“ schreibt Meteo Schweiz. Dazu flöckelt es etwas vom Himmel. Es sieht immerhin etwas überzuckert aus. Die Neuschneemenge ist so klein, da lohnt sich eine Messung nicht.

Wir entscheiden uns für die Dischmarunde. Auf den Flächen wie dem City-Trail hat es heute zu viel Leute unterwegs für die Langlauf Neuland ist. Los ist wenig. Wir staunten am Morgen, als wir nach Davos gefahren sind. Talwärts ergossen sich endlose Autoschlangen. Und das schon zwischen 10.00 und 11.00 Uhr. Der Verkehr stockte wie sonst am Nachmittag. Das zweifelhafte Wetter hat da sicher seinen Einfluss. Ausser den Baslern haben jetzt wohl alle Ferienende.

Für uns geht es zuerst auf den City-Trail, soweit der noch offen ist. Beim Hofmänner-Sport ist bereits Endstation. Wir drehen um und via Nachtloipe geht es hinein ins Dischma. Der untere Teil, der auch für Skating präpariert ist, geht so mehr oder weniger gut. Es ist ziemlich eisig, da gleitet es gut. Kommt man auf eine Stelle, wo die Bise Schnee hin verfrachtet hat, hakelt es dann ziemlich. Stop and Go ist das Ergebnis. Gabi ist nicht wahnsinnig begeistert. Für mich auf der klassischen Bahn geht es soweit auch.

Der obere Teil der Loipe im Tal ist für klassisch reserviert. Gabi dreht einige Runden auf dem Skatingteil. Ich mache mich bergabwärts auf die Latten. Bald fluche ich. Der Wind bläst von hinten. Schneeverwehungen sind das Ergebnis. Die Spur ist streckenweise weg. Dann geht es wieder. Einen gleichmässigen Rhythmus kann ich vergessen. Es gleitet, es stoppt, es ruckelt. Bald bin ich alleine unterwegs. Am Ende der Loipe packe ich mich warm ein, mampfe mein Sandwich, trinke warmen Tee und wappne mich für die Abfahrt. Es hat so um -7 Grad, ganz klar kein Frühling mehr, und die Bise weht mir nun direkt entgegen. So stark, dass ich in der Abfahrt fast nicht bremsen muss. Der Windchill lässt grüssen, es ist affenkalt. Letztes Wochenende schwitzten wir bei über 10 Grad, heute haben wir das Gegenteil.

Ich kämpfe mich das Tal hinab. Das Licht ist diffus. Einmal kippe ich fast rückwärts. Ich dachte, es gehe bergab, dabei geht es bergauf. Die Spuren, die ich im Aufstieg noch sah, sind alle weg. Der Wind hat zugeschlagen. So schaue ich, dass ich heil runterkomme und verziehe mich schleunigst gen Auto. Damit wir zusammenpacken und retour nach Fideris fahren können. Die Verhältnisse für Langlauf sind, so unser Fazit, schwer auf der Kippe. Mal schauen, ob das nochmals was gibt oder nicht.

In Fideris gönnen wir uns ein delikates Knoblauchsüppchen (leider riecht der Blog nicht) und anschliessend kommt Dr. Gab’s. Das ist eine Therapie, die genau dann passt, wenn man völlig aus dem Takt geraten ist. Sie dient dazu, wieder in fliessende Bewegungen überzugehen und lockert Muskeln und Gelenke. Dr. Gab’s ist ein Flaschengeist aus dem Waadtländer Jura, genauer aus Puidoux. Nennt sich Bier, ist ein India Pale Ale mit hoher Bitternote und mundet absolut herrlich!