Wenn’s dir auf den Deckel schneit – der Gonzen (1830 m)

Meteo Schweiz beschreibt im Blog ganz schön, was da über Nacht durchgezogen ist. Die aktive Kaltfront hat die höheren Berge eingepudert. Was uns dazu veranlasst, die heutige Tour eine Etage tiefer zu legen. Unser Ziel? Der Gonzen, der prägnante Berg oberhalb von Sargans, schon viele, viele Male von unten angeschaut wenn wir daran vorbeifahren. Aber hinaufgestiegen sind wir noch nie. Bis heute, da ist es soweit. Da wir uns als Flachwanderer nicht so wirklich eignen, beginnen wir die Tour am Bahnhof Sargans. Da haben wir das Ziel klar vor Augen. Der Weg dahin ist ganz und gar nicht flach. 

der Gonzen, noch mit dem letzten Rest Bewölkung

Schloss Sargans
Zuerst kommen wir am Schloss vorbei. Die klare Luft, der Sonnenschein und die kühle Luft sind traumhaft. Wandern im Herbst hat einfach seine Vorzüge. Die Tage können bis zum Ende ausgenutzt werden da keine Gewitter drohen. Wir entwickeln uns offenbar langsam zu Spezialisten für Wanderungen, die wir mit der untergehenden Sonne und in der Dämmerung beenden. Nach der Tour vom Montag ist das heute Abend wieder so.

Sonnenanbeter

Aber eben: zuerst steigen wir kurz vor Mittag zum Schloss Sargans auf und nehmen einen Augenschein. Bevor uns der Staatswald unterhalb des Gonzen verschluckt. Wieder ausgespuckt werden wir ein paar hundert Höhenmeter weiter oben bei der Melserwis. Dazwischen geht es primär bergauf. Die Sonne scheint durch das herbstlich verfärbte Laub. Es herrschen Verhältnisse wie im Bilderbuch. Die Aussicht ist drohnenmässig. Denn der Hang ist steil. Die Sicht hingegen reicht bis zum Bodensee und sonst an den Horizont. Die weiss eingefärbten Berge glänzen im Sonnenlicht und wir stellen fest: das ist eine Panoramatour der Sonderklasse. Etwas störend ist der Lärm der vom Schiessplatz St. Luzisteig hinüber an unseren Hang dröhnt. Die Armee schiesst heute offenbar mit grösseren Kalibern. Irgendwann ist dann aber Ruhe. 

der Luterbach

Panoramablick gen Liechtenstein, Schesaplana und Vilan 
die Alvierkette
Gipfelpanorama vom Gonzen, Richtung Bündnerland

Als wir beim Berghaus Gonzen oben ankommen, gibt es eine Pause auf der Terrasse. Wir haben keine Eile, sondern wandern mit Weile. Eine Gerstensuppe später nehmen wir die letzten paar Höhenmeter hinauf zum Gonzen in Angriff. Der Weg ist nun eine breite Alpstrasse und wir kommen schnell voran. Bevor wir links abbiegen und im Nu oben beim Gipfelkreuz sind. Was für eine Aussicht! Und was für Tiefblicke. Wir sind beeindruckt. Auf dem Gipfel geniessen wir zwei feine Tortenstücke, die Gabi im Rucksack sorgfältig all die Höhenmeter hinaufbalanciert hat. Gestärkt machen wir uns auf demselben Weg auf den Rückweg nach Sargans.

Mels SG

Churfirsten mit dem Walensee im Hintergrund, oben rechts der Gipfel „Tschugga“
Der Abstieg verläuft zügig und kurz vor 19.00 Uhr treffen wir beim Bahnhof Sargans ein. Die verschwitzten Kleider sind schnell gewechselt und die leichten Schuhe montiert. So passen wir gut in die Pizzeria vor Ort, wo wir den wunderbaren Wandertag ausklingen lassen. Ich denke, der Gonzen wird uns wieder mal anziehen. Beispielsweise im Winter. 

Und wer schon mal dort war: wir haben den Leiterliweg (alpine Route, weiss-blau-weiss) ausgelassen. Die langen, alten und rostigen Leitern waren uns etwas gar ausgesetzt. Da passte uns der schöne Bergwanderweg viel besser 😃.



Das Bilderbuch


Und die Route. 





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