Valbellahorn (2763 m) in der Langvariante

Am Freitag war die Tour komprimiert, heute dafür umso länger. Bei der Tour vom Mittwoch ist uns der Alteingrat wieder ins Auge gestochen. Den haben wir als Schneeschuhtour am 2. April 2018 bereits einmal erklommen und in einer grossen Runde genossen. Diesmal wollen wir ihn mit dem Valbellahorn garnieren. 


auch heute hat es jede Menge Pilze

kein Gummibärchen in Gelb, sondern ein Pilz
Ab Davos Glaris Ortolfi stechen wir in die Höhe. Der Weg ist kein offiziell markierter Wanderweg. Das war er früher. Jetzt ist er abklassiert und damit vom grossen Radar der Touristen verschwunden. Was uns perfekt ins Konzept passt. Wir haben Lust auf eine einsame Tour abseits der Touristenpfade von Davos. Der Plan geht auf. Langsam aber sicher steigen wir durch den Rüütiwaald (das schreibt man wirklich so) in die Höhe. Vorbei an einer Jägerhütte wo wir Pause machen und die Aussicht hinunter nach Davos betrachten. Weiter geht es auf einer gut sichtbaren Wegspur bergauf bis wir nach knapp 900 Höhenmetern den Alteingrat erreichen. Nicht ohne vorher noch kurz eine Gemse vorbeispringen zu sehen. 

unser Tagesziel Valbellahorn

die Herde steigt ab, vom Sommer in den Herbst
Auf dem Alteingrat ist es relativ flach. In stetigem Auf und Ab steigen wir weiter auf. Kreuzen eine Kuhherde, die von zwei Hirten in tiefere Gefilde getrieben wird. Nächste Woche soll es bis ca. 2200 Meter Schnee geben. Der Herbst klopft an die Türe. Das merken wir auch am Morgen als wir losgehen. Schlottrige 8 Grad haben wir. Sobald die Sonne scheint, bricht aber wieder der Sommer aus und wir sind froh, im Sommertenu unterwegs zu sein. Obwohl oben auf dem Grat ein frischer Wind weht. Am Ende des Grates erreichen wir das Alteiner Fürggli. Zeit, ein Eingeklemmtes vom Rucksack in den Magen umzupacken. Bevor es nochmals rund 50 Minuten hinauf auf das Valbellahorn geht. 

Wir sind alleine oben, haben die ganze Aussicht für uns und stellen beim Blick auf die Gipfel fest, dass wir schon auf vielen davon gewesen sind. Die Aussicht ist prächtig. Die Tiefsicht nach Arosa hinüber ebenfalls. Die Quellwolken bauen sich auf, aber das Wetter ist ziemlich stabil. Eine ganz grosse Wolke behalte ich genauer im Auge. Man weiss ja nie. Gemäss Wetterbericht soll es Schauer und Gewitter geben. 

Gipfelselfie
Panoramasicht vom Valbellhorn – mit Arosa
Bis zum Alteiner Fürggli steigen wir auf demselben Weg ab. Bevor wir uns von dort aus in die Tiefen des Bärentals begeben. Der Abstieg ist ziemlich steil. Die 1400 Höhenmeter vom Aufstieg wollen wieder weg damit die Bilanz am Ende +/- 0 beträgt. Der Weg ist ziemlich gut. Ich merke aber mein total abgelaufenes Profil an den Bergschuhen und rutsche etwas herum. Die Treter müssen dringend in den Service für eine neue Sohle. 

Blumenpracht

geplatzter Bovist
Beim Zurückschauen, das Tal hinauf, sehen wir hinter uns eine schwarze Wand. Die grosse Wolke hat sich drohend verfärbt und aufgeplustert. Wir sind froh, sind wir gut unterwegs und weht der Wind in die richtige Richtung. Plötzlich rumpelt es hinter uns. Der erste Donner. Kommt das gut? Rundherum im Tal bauen sich weitere Gewittertürme auf. Die Farbe schwarz bis sehr schwarz dominiert. Wir hingegen stehen die ganze Zeit in der Sonne und kommen trocken im Tal an. Erst später, auf dem Regenradar, sehen wir, wo die Gewitter runtergehen. Am Valbellahorn wären wir geduscht worden. Es ist aber so wie oft: hier in Fideris bleibt es trocken. Vielleicht damit wir den Apéro auf dem Sitzplatz geniessen können? Wer weiss. Für uns jedenfalls war diese Abschlusstour der Ferien ein Höhepunkt. 

ungesunde Farben am Himmel
Die Bilder von heute. 

Und die Route. 




 

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