Steinschlag mit Lärchengold

Start mit ungeplantem Stopp

Das Zugbillett ist gekauft, der Platz im Bus reserviert. Val da Camp, wir kommen. Um die goldenen Lärchen, umrahmt von frisch verschneiten Bergspitzen, am Lagh da Saoseo zu besuchen. Dann kommt das, was wir nicht auf dem Plan hatten. Der Steinschlag am Berninapass. Als Folge ist und bleibt die Strasse geschlossen. Da zuerst wegen Bauarbeiten, und in der Zwischenzeit ebenfalls wegen Steinschlag, der Zug ebenfalls ausfällt, ist die Gegend für uns in unerreichbare Ferne gerückt. Das alles finde ich am späteren Freitagabend heraus. Die Versuche, die Strasse am Samstag zu öffnen sind erfolglos geblieben. Somit gilt: Billett annullieren, Busreservation absagen und überlegen.

Piz Ela vom Lai da Palpuegna aus

Wie weiter?

Plan B, wo bist du? Hier, ruft er. Etwas Recherche hilft. Wo gibt es hübsche Lärchen in grosser Zahl in einer netten Umgebung? In der wir möglichst noch nicht waren? Preda oberhalb von Bergün, mit seinem schönen Lai da Palpuegna macht das Rennen. Ein Hotspot für Instagrammer. Aber wer nicht wagt, der sieht nix. So arg wird das schon nicht sein.

Erfrischender Besuch

Winterlich kalt ist es als wir am Morgen beim See ankommen. Die Lärchen sind bereit, auch wenn sie noch im Schatten stehen. In der Nacht hat es Frost gegeben, es ist leicht gefroren. Oben auf den Bergen glänzt ein frisches Schäumchen Schnee. Unten am See ist es ebenfalls etwas weiss. Geduld ist gefragt. Fotografierende Menschen stoffeln herum. Wobei sie sich erstaunlich gut verteilen. Wir wandern und geniessen. Machen ebenfalls Bilder und werden von der Farbenpracht fast erschlagen. Es ist traumhaft schön. Wir bleiben bis sich die Sonne breitmacht.

Heiter geht es weiter

Den Tag kosten wir, da wir mit dem Auto unterwegs sind, voll aus. Über den Albulapass geht es hinab nach La Punt. Von dort zu Fuss nach Bever und zurück. Noch einmal lassen wir die gelben Farbbomben auf uns wirken. Der Wind lässt die Lärchenblätter rieseln und vertreibt die wenigen Wolken. Absolutes Prospektwetter ist das heute. Das Lärchengold ist jedes Jahr ein Highlight. Bekommen wir es dann noch mit Schnee gezuckert, bricht Jubel aus.

der Piz Blaisun – unser letzter Besuch dort oben war am 02.09.2022
nochmals der Piz Blaisun – von der anderen Seite
am Albulapass
Blick auf La Punt-Chamues-ch
Bever

Und so dies und das

In Bever finden wir tatsächlich ein Restaurant das offen hat. Wir investieren in Getränke und Kuchen. Die Beizerin aus Bulgarien macht ihre Arbeit mit Liebe und Freude. Was auch uns Gäste freut. Der Kuchen stärkt uns für den Rückmarsch nach La Punt. Wo das von uns favorisierte Restaurant Burdun soeben für immer zu gemacht hat. Aber es soll wieder etwas entstehen. Schauen wir mal, ob das Schickimicki nach Zürcher Art wird oder eher etwas, das wir als „Normal“ einstufen. „Normal“ wäre uns ganz recht.

Das Bilderbuch des goldenen Tages.