Achtung fertig Berge
Gestern entdecke ich Wegweiser die auf der Insel Godøy ins Fjell hinauf weisen. Oben auf einem Berggrat sehe ich Leute im Abstieg. Kurz darauf finde ich an einer Bushaltestelle eine Tafel mit allen „Turstiar“ auf der Insel. Das sieht vielversprechend aus.
Heute Montag hat es beim Aufstehen um 08.00 Uhr erste blaue Löcher in der Wolkendecke. Nach dem Morgenessen sind diese blauen Löcher schon gross, ich packe sofort meine Wandersachen und breche auf. Eigentlich ist das Storehornet auf 497 Meter mein Ziel. Als ich aber nach einer knappen halben Stunde auf dem Sattel bei gut 300 Meter ankomme, werfe ich den Plan über den Haufen.
Ich stehe vor einem Kessel in dem ein See, der Alvesvatnet, in der Sonne glänzt. Was für ein Anblick, ich bin begeistert. Vor allem auch, weil es um den ganzen See herum oben auf dem Grat einen Weg gibt der über weitere Gipfel bis zum Storehornet führt. Links geht es bis zu 400 Meter senkrecht hinab zum Meer, rechts ist es nicht weiter steil. Die Runde ist der Hammer, die Aussicht hinaus auf das Meer oder hinein in die Fjorde prächtig. Auf den Fotos ist eine optische Täuschung sichtbar. Der See sieht aus wie das Meer. Dabei liegt er rund 300 Meter höher als das Meer.
So wird aus der geplanten kurzen Wanderung eine 11 Kilometer lange Runde mit gut 800 Höhenmetern. Die Ausblicke sind jeden Schweisstropfen wert. Da stört es auch nicht, dass ich ziemlich ausgehungert beim Auto ankomme. Verpflegung hatte ich nämlich nur in Form eines Fruchtriegels mit dabei.
Ab in die Stadt
Als ich mein Loch im Bauch gefüllt habe, fahre ich nach Ålesund. Die Sonne scheint weiter und die Wolken die es vorbeischiebt stören nicht. An der Sonne ist es schön warm. Sonst weht ein relativ starker Wind der kühlt. Die Stadt ist bekannt für ihre vielen Jugendstilhäuser. Im Jahr 1904 brannte sie beim verheerenden Stadtbrand praktisch komplett ab. Mit Hilfe von Deutschland wurde sie wieder aufgebaut.
Auch hier merkt man Corona. Die grosse Kreuzfahrtschiffe fehlen komplett. Touristen sind Mangelware und die Stadt ist ziemlich leer. Dazu kommt, dass die Norweger um 17.00 Uhr die Trottoirs heraufklappen. Dann ist Ladenschluss und so kehrt die totale Ruhe ein. Ich komme mir vor wie an einem Sonntag.
Zum Abschluss dieses tollen Tages gönne ich mir einen Burger in einem Restaurant. Bevor ich zurückfahre auf „meine“ Insel, retour an derselben Ort an dem ich am Sonntag übernachtet habe. Hier passt es mir und ich bin auch heute der einzige Gast.
Das Bilderbuch dieses tollen Tages.
Und die Wanderroute