Das Wetter …
ist besser als gedacht. Heute begrüsst mich am Morgen die Sonne die aus dem blauen Himmel lacht. Einzelne Wolken lockern die Szenerie etwas auf. Da herrscht Freude!
Ab die Post
Lacht die Sonne fährt es sich besser weil dann die Landschaft leuchtet. Das Meer ist tiefblau statt bleigrau wie bei wolkigem Wetter. Die Lichtspiele sind zauberhaft. Deshalb mache ich heute einige Kilometer gen Süden. Die Idee ist es, möglichst häufig auf den Küstenstrassen um die Inseln zu kurven und die Europastrassen auszulassen. Das geht ganz gut. Die Küstenstrassen selber sind eine Entdeckung. Vor allem die Strasse Nr. 61 ist bei diesem Wetter ein Traum. Fjorde über Fjorde, Inseln, steile Hänge auf der einen und das offene Meer auf der anderen Seite. Kleine Dörfer, so gut wie kein Verkehr und alles in allem eine Stimmung wie aus dem Prospekt der Touristiker. Ich freue mich enorm über diese Entdeckung.
Wiederkehr am westlichsten Punkt Norwegens
Irgendwann sehe ich einen Abzweiger zum Vestkapp. Da war doch etwas? Am 31. August 2015 sind wir genau hier an diesem westlichsten Punkt Norwegens gewesen. Für mich ist das ein Grund, den Abzweiger zu nehmen und nochmals dort hinauf zu fahren. Der Unterschied zu 2015? Das Wetter ist besser, die schmale Strasse ist neu geteert und die Baustelle oben ist einem grosszügigen, sturmsicheren, Restaurantcontainer gewichen. Dort esse man ausgezeichnet wird mir am Abend auf dem Camping mitgeteilt, genauso sah es heute Nachmittag auch aus oben auf dem Berg. Mein Dessert war jedenfalls 1a. Unverändert genial ist die Aussicht, die Schafe blöken und scheissen immer noch auf dem ganzen Plateau herum.
Und so dies und das
Übernachtung ist heute auf dem kleinen Vestkapp-Camping. Ich fahre rein und werde auf Schweizerdeutsch begrüsst. Ein Ehepaar aus der Schweiz ist seit 14 Jahren hier oben und führt diesen kleinen Campingplatz. Der häufig von Surfern frequentiert wird. Am Abend schwatzen wir über zwei Stunden über Gott und die Welt.
Aktuell werden zwei Bergrücken weiter fünf grosse Windturbinen montiert. Die lokale Bevölkerung sei mehrheitlich dagegen, aber das hatte keinen Erfolg. Gebaut wird trotzdem. Ein kleiner Teil sei kein Naturschutzgebiet und genau dort werden die Türme hingestellt. Mit unbekannten Auswirkungen auf die Vogelwelt und das Hochmoor. Das gemäss Expertenbericht höchst schützenswert sei. Aber ein anderer Expertenbericht sage das Gegenteil und der sei die Grundlage für den Entscheid gewesen.
Der Schiffstunnel, der im Blogbeitrag vom 31.08.2015 erwähnt wird, hat übrigens seinen Baubeginn noch nicht erlebt. Und die Hurtigruten haben offenbar entschieden, dass sie mit ihren Schiffen den Tunnel nicht benützen wollen. Wann der Bau beginnt ist nicht genau bekannt, aber das Geld sei nun beisammen.
Dann merke ich, dass ich heute Abend ein Bier aus der ältesten Brauerei Norwegens getrunken habe. Die Brauerei heisst Aass und es gibt sie seit 1834. Gestern trank ich dafür ein Gebräu aus der nördlichsten Brauerei der Welt, von Macks die bei Tromsø oben brauen. Bis vor einigen Jahren war die Brauerei direkt in der Stadt. Wegen Platzmangels sind sie nun an einen Ort ausserhalb ausgewichen. Das lernten wir 2013 bei einer Führung.
Für mich ist es Zeit, so langsam an meinen Weg südwärts zu denken. Mein Plan ist es, mich relativ langsam durch Deutschland gegen die Schweiz hin zu bewegen. Da stelle ich fest: will ich nicht alles selber fahren, muss ich die Fährpreise gut vergleichen. Die sind doch eher hoch finde ich und liegen, da man eine Kabine buchen muss, locker bei € 700.00 bis 800.00.
Dafür spare ich den Sprit, was dann im Vergleich schon einmal etwa einen Drittel der Kosten ausmacht. Im Rennen sind: Bergen – Hirtshals, Bergen – Langesund und Oslo – Kiel. Die grössten Chancen hat aktuell Oslo – Kiel. Denn nach Oslo sind es von hier, da staunte ich als ich es sah, bloss gut 150 km mehr als wenn ich nach Bergen runterfahre. Dafür erspare ich mir dann Dänemark.
Das Bilderbuch des Tages.
Mit der Fahrstrecke.
