Matjischhorn (2461 m) in der herben Variante

Schwierig, schwierig ist das heute mit dem Wetter. Eigentlich müsste es ja schlecht sein über das Wochenende. Deshalb bin ich in Fideris und Gabi daheim. Arbeiten ist hier oben angesagt. Was bei schlechtem Wetter das passende Programm wäre. Draussen ist es heute abwechslungsreich. Der Wind bläst, die Wolken rasen über den Himmel und immer wieder kommt die Sonne hervor. Deshalb ist es um 16.00 Uhr genug mit der Arbeit. Ich brauche Bewegung. Und zwar richtig. Ab in die Wanderklamotten, die noch am Haken hängen. Sommerlich mit kurzen Hosen und T-Shirt. 

Gipfelpanorama gen Davos – was für ein Bergkino


Dann mit dem Auto hinauf auf die Fideriser Heuberge. Wo es auf 2000 Meter schon etwas frischer zu und her geht. Das Wetter spielt Kino. Die Wiesen sind noch nicht so richtig grün. Auf den Wiesen hat es jede Menge Enziane, Schlüsselblumen und andere Frühlingsboten. In den höheren Gefilden sind die Soldanellen in grosser Zahl aktiv und noch etwas weiter blühen die Krokusse. Schneefelder schmelzen ab, allenthalben sprudeln kleine Schmelzwasserbäche zu Tal. Die Lichtstimmungen sind grandios und wechseln dauernd. Ich komme mir vor wie irgendwo im hohen Norden. Sogar ein Schneehuhn macht mir seine Aufwartung und flattert laut reklamierend davon. Der Wind bläst immer stärker und ich im Sommertenu bin doch etwas gar luftig unterwegs. Es hat unter 10 Grad und das ist ziemlich erfrischend. Der Frühling zeigt sich von der herben Seite. 

Gipfelblick gen Weissfluh


Querfeldein steige ich auf, finde schon bald einen Blindgänger, lade die Blindgänger-App der Armee auf das Telefon und melde das Altmetall. Das Teil ist sogar im Katalog drin. Kommt da jetzt ein Alusammler extra auf die Heuberge um das Teil zu bergen? Ich kann ja in ein paar Wochen nachschauen gehen ob der Munitionsrest weg ist. 

Altmetall


Nach einer knappen Stunde stehe ich auf dem Gipfel. Es zieht heftig aus Südwesten. Es schüttelt mich so richtig durch und ich bin froh, kann ich meine leichte Jacke anziehen. Bald steige ich ab, wieder querfeldein und sehr direkt. Das spart Zeit und gibt ganz neue Eindrücke. Nach genau zwei Stunden bin ich zurück beim Auto, fahre talwärts und koche mir den Znacht. Das wärmt auf und schmeckt. Diese kurze Wanderung zum Auslüften hat enorm gut getan. Da spürt man sich wieder 😃 und sieht die Welt nicht im Rechteck des Bildschirms. In bleibender Erinnerung werden mir die Lichtverhältnisse bleiben. Intensive Momente wechselten ab mit Tönen in braun und grau. Herrlich ist die Natur. Sollte ab Morgen meine Nase laufen, wäre das nicht Covid-19, sondern die Folge von kurzen Hosen und T-Shirt bei unter 10 Grad im heftigem Wind 😨. 

der untere Clunersee
Das Bilderbuch

Die Route:

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