Hüpf mal rüber – vom Dischma- ins Sertigtal

Hochsommer, Ferienbeginn, Stau am Gotthard – und Traumwetter für Bergtouren.

Hüpf mal rüber?

Gerade erst waren wir mit dem Velo im Dischmatal. Da kommt Gabi mit der Idee, dass wir doch mal vom Dischma- ins Sertigtal wandern könnten. Gesagt getan, noch am selben Tag schaue ich mir kurz die Route an. Die eine Etappe des Walserweges ist. Heute, eine Woche nach der Idee, binden wir die Bergschuhe in Teufi im Dischmatal. Nachdem wir dem Bus entstiegen sind, der kurz vor 08.00 Uhr dort ankommt.

Morgenstimmung im Dischmatal

Morgendliche Frische empfängt uns. Verhältnisse wie aus dem Bilderbuch liegen bereit. Auch wir sind bereit, frösteln etwas und machen uns wacker auf die Socken. Der Talboden liegt, noch, im Schatten. Die Sonne schleicht sich langsam von oben herab an. Bald empfängt sie uns im Aufstieg. Da wird uns sekundenschnell ziemlich warm ums Herz. Die angesagte Hitze lässt grüssen.

Schön und einsam

Wir sind alleine unterwegs, nicht mal auf der Alp Rüedischtälli ist jemand anzutreffen. Die pubertierenden Rinder haben Spass an uns und wir an ihnen. Als ich bei der Alphütte um die Ecke komme, erschrickt ein Mungg. Der sitzt tatsächlich oben auf dem Dachfirst der Nebenhütte und lässt sich auf dem Blechdach die Sonne auf den Pelz brennen. Leider ist er rasend schnell unten und weg. Das hätte ein Bild gegeben: Murmeltier auf dem Dachfirst einer Hütte. Tja. Erst als wir weitergehen, sehen wir eine Person. Eine Trailrunnerin überholt uns.

Alp Rüedischtälli
die Blumen blühen um die Wette
Wollgras im Gegenlicht

Weiter oben, etwas unterhalb der Tällifurgga, passieren wir eine blecherne Biwakschachtel. Die offenbar in privater Hand ist. Altes Blech, neue Fenster und eine Toilette der Extraklasse sehen wir. Das WC ist hinter der Hütte, in freier Natur. Kein Dach, kein gar nichts. Da sitzt man bei Regen vermutlich mit dem Schirm hin. Auf jeden Fall ist für gute Belüftung gesorgt.

die Biwakschachtel von vorn
und von hinten, mit dem Freiluftsitzungszimmer

Am Wegrand passieren wir manch hübschen Fleck. Seien es Blumen, oder moosige Stellen. Es ist abwechslungsreich. Bald erreichen wir die Tällifurgga, wo es ein paar wenige Menschen hat. Wir biegen ab und steigen noch auf eine Anhöhe auf 2633 Meter. Da gibt es Zmittag. Der Föhn weht stark und erfrischt. Als dann noch Wolken die Sonne verdecken, frieren wir. Unglaublich aber wahr. Als die Wolken weg sind, geht es wieder. Trotzdem verziehen wir uns wegen dem Wind in tiefere Gefilde.

Blick Richtung Ducan und Älplihorn

Verkehrstrennung und Verkehrsregeln am Berg

Davos, das Mountainbikemekka. Gleichzeitig wird fleissig gewandert. Wie löst man diesen Konflikt auf? In dem man die Wege trennt. Es gibt hier teilweise separate Wege für beide Sportarten. Wo man sich kreuzt, oder wo es für zwei Wege zu schmal ist, regeln Schilder den Verkehr. So brettern die Biker oberhalb der Wanderer durch’s Gelände. Und die Wanderer hoffen, dass keiner den Abflug macht. Sonst kommt dann nicht alles Gute von oben. Nun, es funktioniert und als Wanderer musst du keine Angst haben, dass dich ein Biker von hinten abschiesst.

der kühle Schluss

Unten, in Sertig Dörfli, gibt es eine Einkehr beim Bergführer, einer schönen und guten Beiz. Auf der Terrasse, unter schattigen Sonnenschirmen, jetzt ist es wirklich warm, erfrischen wir uns mit feinem Glacé und lassen die Bergwanderung Revue passieren. Das hat Spass gemacht. Die Höhenmeter, notabene so mehr oder weniger die Ersten der Saison, nur Gabi hat schon eine grösser Wanderung in den Beinen, fielen uns erstaunlich leicht.

Sertig Dörfli

Das Bilderbuch des Tages.

Mit der Route.