Girenspitz (2184 m)? Girenspitz!

Heute ist er fällig, der Girenspitz. Von denen gibt es in der Schweiz 8 Stück, wie ich in einem früheren Blog erwähnt habe. Alle liegen sie in den Kantonen St. Gallen (3) und Graubünden (5). Von den 5 Bündner Girenspitzen haben wir per heute Abend 3 Stück mit einem Besuch beehrt. Diesmal ist es der Girenspitz direkt oberhalb von Fideris. Den sieht man immer wieder vom Tal unten. Diesen Sommer wollten wir ihn schon einmal besteigen, mussten aber, man glaubt es kaum bei dem Wetter das herrschte, wegen eines Gewitters umdrehen. Ein anderes Mal bestiegen wir den Höch Stelli statt dem Girenspitz, wir bogen zu früh ab 😳und landeten deshalb auf dem falschen Berg. Aller guter Dinge sind drei und heute klappt es. Wir fahren hinauf in die Heuberge, lassen den Höch Stelli rechts liegen und wandern brav bis zum richtigen Abzweiger. Beim Malanser Tarnuz biegt der Weg ab. Ab da sind wir den ganzen Tag weglos unterwegs. Den Girenspitz erreichen wir schnell und problemlos. Zuerst geht es dem breiten Grat entlang durch Alpenrosen bergauf. Kurz nachher ist das Gebüsch zu Ende und wir stehen auf dem Spitz. Oben treffen wir einen Einheimischen, der die tolle Aussicht und das herrrliche Herbstwetter ebenso geniesst wie wir. Wir wechseln ein paar Worte und gehen dann weiter. 

der Chistenstein 



Über den Grat erreichen wir bald, nach sanftem Auf und Ab, das Glatt Bärgji auf 2254 Meter. Dieser Sommer ist unser Gratsommer. Immer wieder streifen wir über Grate von Gipfel zu Gipfel. Immer wieder weglos und bloss mit einzelnen Wegspuren. Das macht Freude, so wie heute. Die Farben leuchten, der Himmel ist blau. Einzig der Südostwind ist etwas stark und kühl. Es ist Herbst. An schattigen Stellen hat es etwas Reif. Die Nacht war auch bei uns unten in Fideris kühl. Die Temperaturen kamen nahe an die 0 Grad heran. 

der Girenspitz mit dem Grat über das Glatt Bärgji
Felsenkunst der Natur 



Nach dem Glatt Bärgji nähern wir uns dem Chistenstein. Das ist der höchste Punkt der Gemeinde Fideris. Felsblöcke und lockeres Gestein prägen den Berg. Wir wissen: man kommt da rauf. So pirschen wir uns an, studieren die Route und steigen auf. Was sehr gut klappt. Irgendwie weist einem das Gelände fast logisch den Weg. Im oberen Bereich steigen wir alles auf dem Grat hoch. Die Aussicht direkt hinunter ins Fondei ist prächtig. Auf dem Grat und oben auf dem Gipfel bläst der Wind relativ stark. So suchen wir uns eine windgeschützte Mulde, essen den Zmittag und suchen dann den Weg für den Abstieg. 

hinten der Silvrettagletscher – vorne rechts die Weissfluh

Dieser Abstieg sieht ziemlich blockig aus. Steine türmen sich und im ersten Moment sehe ich da kein Durchkommen. Gabi meint aber, das müsse doch gehen. Ich frage mich, wieso ich eigentlich da runter muss und nicht dort wo wir raufkamen. Die Antwort liegt auf der Hand. Wir machen eine Rundtour und so ist die Richtung einigermassen vorgegeben. Und siehe da: es gibt ein Durchkommen durch die Felsen und die Schutthalde. Das geht ganz gut und so sind wir bald unten und stellen fest: das sah wieder einmal schwieriger aus als es am Ende war. 


Den weiteren Abstieg gestalten wir dann selber, es hat ja eh keinen Weg. Ziemlich direkt geht es talwärts. Ein, zwei Mal müssen wir steile Hänge umkurven. Am Ende landen wir auf dem Strässchen, auf dem wir am Morgen bereits gewandert sind. Locker geht es die letzten Minuten hinunter bis auf die Heuberge. Das war eine kurze und tolle Tour! Wieder einmal liegen die guten Sachen ganz unscheinbar vor der Türe. Man muss sie nur entdecken – und geniessen. Übrigens: wir sahen heute 1 Person von nah und 2 Personen von Ferne. Ansonsten? 6 Schneehühner die davonflogen, 1 Dole und sonst noch ein paar Kleinvögel. Grosswild der Sorte Hirsch, Gämse oder Steinbock war leider wieder Fehlanzeige. 


Die Bilder von heute.


Die Route von heute. 

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