F.I.D.R. – wir ritten die Grate

Mit dem Postauto von Thusis auf den Glaspass geht es heute Morgen los. Topwetter wie aus dem Bilderbuch herrscht. Es ist warm, die kurzen Hosen sind montiert. Auf uns wartet heute eine Gratwanderung. Vom Glaspass über den Glaser Grat und weiter. Zum Bischolapass, wo sich der Pascuminer- und der Bischolasee malerisch in die Landschaft betten. Die Natur liefert ein Farbenspiel der besten Art. Der Herbst packt alles aus, was er zu bieten hat. Sogar einige gelbe Lärchen leuchten in die Gegend.

Morgenstimmung auf dem Glaspass
kunstvoller Unterstand

Es hat zu Beginn durchaus Leute unterwegs, die aber laufend weniger werden. Die Länge der Route sortiert offenbar. Vom Bischolapass aus sind wir praktisch allein unterwegs. Den Tguma, den mit 2162 Metern höchsten Punkt des Tages, erklimmen und geniessen wir alleine. Wir blicken hinab ins Safiental, steile Chrachen, hohe Gipfel, Runsen und Wasserläufe hat es. Auf der anderen Seite die sanften Hänge des Heinzenbergs. Mit den sonnenverwöhnten Dörfern am Hang. Die Sicht geht weit. Bis hinüber nach Brienz, dem Dorf, das langsam gen Tal rutscht.

Aussicht in Richtung Albulagebiet
die Kette des Piz Scalottas oberhalb der Lenzerheide
der Piz Beverin ist oben schon etwas weiss
die beiden Pascuminerseen

Wir wandern weiter, alles dem Grat entlang. Bis auf die Präzer Höhi (2119 m). Schon länger haben wir das Gefühl, dass wir die Gegend von irgendwoher kennen. Die Frage ist bloss, von wo. Am Abend schaue ich in den Aufzeichnungen nach und werde fündig. Über einen Teil des Grates sind wir im Januar 2009 mit den Schneeschuhen gewandert. Die Präzer Höhi haben wir im Juni 2020 erklommen. Dannzumal direkt von Präz aus. Das heisst, dass wir den Rückweg und Abstieg bis nach Präz bereits kennen. So ist es dann auch. An jeder Ecke erinnern wir uns, wie es im Juni 2020 ausgesehen hat. Der grosse Unterschied zu von vor zwei Jahren: Das Vieh fehlt und die Landschaft leuchtet in Herbstfarben statt dem saftigen Bergfrühlingsgrün.

Blick zurück zum Beverin und dem Glaspass an seinem Fuss
von der Präzer Höhi retour zum Bruschghorn – dem weissen Berg rechts vom Beverin
Blick ins Safiental

Beides hat seinen Reiz. Genauso wie der Wegweiser unterhalb der Präzer Höhi. Der reizt auch. Für den Abstieg nach Präz werden 2 1/2 Stunden veranschlagt. Wir staunen, denn unsere Tourenplanung hat da weniger Stunden auf dem Plan. Fünf Minuten später folgt der nächste Wegweiser, wieder mit Präz, es geht noch 1 3/4 Stunden. Wir rechnen, es müsste knapp auf den 17.00 Uhr Bus reichen. Am Ende nehmen wir den 16.00 Uhr Bus. Denn auch die 1 3/4 Stunden sind ein Witz. Wenig mehr als eine Stunden haben wir, bis wir unten in Präz an der Bushaltestelle stehen. Da fühlt man sich wirklich fit. In fünf Minuten 3/4 Zeit gewonnen. Und dann gleich nochmals 3/4 Stunden dazu. Da wäre wohl mal eine Überarbeitung der Wegweiser fällig.

Endstation der Tour: Präz

Eine lohnende, aussichtsreiche und empfehlenswerte Tour ist das. Es hat Spass gemacht.

Die farbenfrohen Bilder.

Mit der Route.