Einmal die grosse Runde über das Chrüz (2195 m)

Bilderbuchwetter steht an. Wir haben Lust auf eine grössere Wanderung. Uns springt auf der digitalen Karte von Schweiz Mobil die Route 699 ins Auge. Die passt, mit zwei kleinen Anpassungen, perfekt.

Der Start

Um 08.00 Uhr starten wir in Pany beim Skilift. Der Tag soll heiss werden. Schon am Morgen ist von Morgenfrische nur wenig zu spüren. Wir sind am Sonnenhang unterwegs und frieren nicht. Das Tal liegt im Morgendunst, die Berge sind grün bis zuoberst. Auf dem Parkplatz steht genau ein Auto. Ruhe pur. Über Bova wenden wir uns ziemlich in der direkten Linie dem Sattel westlich des Alpbüel zu. Über Wiesen und Alpen geht es aufwärts. Wir schwitzen und geniessen die Aussicht. Auch auf die andere Talseite, da wo wir am Samstag unterwegs gewesen sind.

Morgenstimmung
Blick hinüber zum Glattwang und den Fideriser Heubergen

Die Gegend ist mit Maiensässhütten gespickt. Da sind einige über und über mit Geranien geschmückt. Andere glänzen neu renoviert in den Morgen hinein. Wieder anderen sieht man an, dass die Sonne die Holzbalken schon viele Jahre lang bescheint. Das Holz ist dunkelbraun bis fast schwarz gebrannt.

Vom Sattel

Auf dem Sattel würde die Route gen Nordosten, zum Chrüz, abbiegen. Und dabei den Alpbüel, im Südwesen, schlappe 10 Minuten entfernt, auslassen. Das geht natürlich nicht. Wir biegen ab und besuchen den imposanten Steinturm des Alpbüel. Da ist Pause angesagt. Die für mich abrupt endet. Denn auf einmal zwickt es mich mehrmals an den Armen. Zuerst meine ich irgendwelche Fluginsekten zu sehen. Aber nein, es sind rote Miniameisen. Plötzlich sehe ich, dass mein T-Shirt und die Hosen voller Ameisen sind. Ich muss mitten auf ein Ameisennest gesessen sein. Die Tierchen vertragen mein vom Schweiss nasses T-Shirt nicht. Sie hauchen ihr Leben aus. Die Überlebenden schüttle ich aus meinen Kleidern. Ameisenfrei geht es dann weiter. Retour zum Sattel, von dem aus wir auf dem schmalen Gratweg zum Chrüz aufsteigen.

Blick vom Alpbüel hinüber nach Stels, da wo wir hinwollen
rechts das Chrüz
Blick zurück zum Alpbüel
Kuhreografie
vom Chrüz talabwärts gen Landquart
Schesaplana

Panorama Rhätikon

Heiter geht’s weiter

Die grosse Runde führt uns hinten hinab vom Chrüz auf den Stelserberg. Da lassen wir den Abstecher zum Berggasthaus aus und gehen direkt am Stelsersee vorbei, der mit Seerosen geschmückt in seiner Senke daliegt, und wenden uns dem Buchner Tobel zu. Ein schmaler Bergweg führt durch den herrlich schattigen Wald. Bis zur Hängebrücke über das Gerüsttobel. Dieses Stück Weg ist immer wieder wunderbar. Nach der Brücke schlagen wir uns am Wegrand den Bauch mit sonnenwarmen Himbeeren voll. Es hat unglaubliche Mengen der Beeren. Die letzten Höhenmeter des Tages drücken wir hier in die Waden. Bis hinauf nach Tratza schwitzen wir nochmals heftig. Ab Tratza geht es gemütlich leicht hinab und zurück bis Pany. Wo wir unsere grosse Runde abschliessen und ins kochend heisse Auto steigen.

Pferdetrekking unterhalb vom Chrüz
Stelsersee

Und so dies und das

Im Abstieg vom Chrüz treffen wir einen Mann der Pause macht. Er hat einen Bergsteigerpickel dabei. Das sind die Modelle mit Holzstiel und geschmiedetem Kopf. Er erzählt, dass er mit seiner Frau auf Pilzsuche sei. Es habe sehr viele Pilze im Moment. Am Ende schenken uns die beiden, seine Frau ist in der Zwischenzeit aus dem Gebüsch aufgetaucht, über 700 Gramm Steinpilze! Wir bedanken uns mehrmals und ziehen von dannen. Unser Nachtessen heute wird lecker werden.

die volle Pracht – die auch wunderbar riecht

Das Bilderbuch des Tages.

Und die Route.