Drei Seen, viele Rinder und endlos viele Schafe

Die Älplibahn in der Zweitauflage diese Woche. Die Geschichte zur Bahn, die einmal mehr mit dem Militär verbunden ist, führt diese Website aus. Zum Glück musste der Betrieb nicht eingestellt werden. Da wäre ein tolles Wandergebiet verloren gegangen. Respektive viel aufwändiger zu erreichen als heute.

Eine Halloween-Spinne?

Am Morgen ist es sehr dunstig, die ersten Wolken, Vorboten der nahenden Störung sind schon da. Sie stören uns nicht. Wir haben bis zum Schluss unserer heutigen Wanderung viel Sonne und definitiv genug warm.

Vom Älpli wenden wir uns heute den drei Seen im Fläscher Tal zu. Der Einstieg ist etwas eintönig. Denn über den Kamm müssen wir der Alpstrasse entlang aufsteigen. Das gibt zwar eine gewisse Regelmässigkeit in der Steilheit. Aber spannend ist es nicht. Zum Glück ist dieses Stück relativ kurz. Am Nachmittag kommt es nämlich noch einmal, diesmal von der anderen Seite, mit einer Abkürzung mittendrin.

Als wir über den Kamm kommen, steht das Glegghorn direkt vor uns. Wir gehen etwas abwärts und biegen auf einen Weg ein, der mehr oder weniger der Höhenkurve folgt. Bei der Pause sehen wir oberhalb von uns im Hang Gämsen. Ein Rudel mit Jungtieren zieht vorbei. Als wir weitergehen, trete ich fast auf ein Murmeltier. Es wuselt davon. Ich glaube, wir sind beide in etwa gleich überrascht gewesen. Ein Feld, das mit langsam verdorrenden Disteln überwachsen ist, bietet die perfekte Tarnung für die Felltiere. Wer beobachtet eigentlich wen? Die Tiere uns oder wir die Tiere?

ein Distelmungg

Angelangt beim „Vorderst See“ müssen wir konstatieren, dass der See im Moment gerade abwesend ist. Da ist bloss noch eine feuchte Senke vorhanden. Das kann ja heiter werden. Ist das mit den beiden anderen Seen auch so? Gen Westen steigen wir zum „Mittler See“ auf. Umringt von einer grossen Rinderherde. Weiter oben am Berg rufen Schafe mit Ausdauer in die Landschaft. Sie ziehen talein und wir haben den Eindruck, dass es von den Blöckern nur so wimmelt.

ich war einmal der „Vorderste See“
der „Mittler See“
der „Oberst See“

Der „Mittler See“ hat immerhin noch etwa mittelviel Wasser drin. Gleich oberhalb vom See passieren wir die Alphütte. Rundherum hat sich die grosse Rinderherde versammelt. Einsam grast darin auch ein Pferd. Kurz nach dem Alpgebäude kommt ein Zaun, der die Rinder unten hält. Hinter dem Zaun betreten wir Schafland. Hier herrscht Dichtestress. In Schafland muss ganz klar Überbevölkerung herrschen. Es duftet, die scheinende Sonne lässt grüssen, ziemlich streng. Schafe sind bekannt dafür, dass sie überall hin sch…. So auch hier. Alles ist mit ihrem „Output“ übersäht. Das beeinträchtigt die Qualität der Wanderung etwas. Vermutlich ist das heute eine Klowanderung.

Schafe im Übermass
die Grauhörner

Ich frage mich, was eigentlich der Nutzen der Schafe ist. Die Wolle schmeisst man weg, sie überdüngen die Alpen, machen die Vegetation kaputt und als Wolfsfutter darf man sie auch nicht brauchen? Eventuell starte ich bald einmal eine Anfrage an den Bauernverband.

Wir jedenfalls steigen weiter auf. Der „Oberst See“ fehlt noch, um die drei Seen komplett zu machen. Dieser See ist dann der, für den sich der Aufstieg lohnt. Das Wasser glitzert blau in der Sonne. Von hier sind es noch etwa 150 Höhenmeter bis zum Fläscher Fürggli. Das erklimmen wir. Oben ist die Aussicht der Hammer. Es geht sehr, sehr direkt bis zum Talgrund im Rheintal. Die Dörfer der Bündner Herrschaft liegen uns zu Füssen.

Blick vom Fläscher Fürggli
auf der anderen Talseite der Haldensteiner Calanda

Nach dem Zmittag folgen wir dem selben Weg wieder zurück bis zur Älplibahn. Eine alternative Route verwerfen wir. Dazu müssten wir erstens absteigen und zweitens wieder aufsteigen, einer Alpstrasse entlang. Das schenken wir uns.

Bei der Älplibahn degustieren wir dann zwei weitere Kuchensorten. Wir haben schon am Donnerstag einen Teil der Kollektion kennengelernt. So ein feiner Kuchen nach der Wanderung tut immer gut. Das Wetter hat, wie einleitend erwähnt, bis zum Schluss mitgespielt. Der Dunst war stark und die Fernsicht so gut wie nicht vorhanden. Ein erstes Gewitter beim Ringelspitz können wir von unserer Talseite her beobachten bis es sich auflöst.

Das Bilderbuch.

Mit der Route.