Chrüz (2195 m) als Kombitour

Eine Kombitour? Genau das ist mein heutiger Plan. Gabi hat es in die Viamala-Schlucht gezogen, was mich nicht so angesprochen hat. So geniesst sie schluchtige Eindrücke und ich setze mein kleines Projekt um. 


Zuerst mit dem Velo, dann zu Fuss und zum Schluss wieder mit dem Velo. Der ursprüngliche Plan war das Chüenihorn. Gewonnen hat am Ende das Chrüz oberhalb von St. Antönien. Ab Pany trampe ich bis zur Alp Valpun. Dort stelle ich das Velo hinter einen Stall. Abschliessen klappt nicht. Das Schloss habe ich dabei, den Schlüssel aber nicht. Nun, es hat so gut wie keine Leute, da wird meinem Velo nichts passieren denke ich. Und behalte zum Glück recht. 


Ab Valpun geht es zu Fuss weiter, hinauf auf’s Chrüz. Das sind bloss gut 300 Höhenmeter. Dementsprechend schnell bin ich oben. Es zieht etwas. Die Aussicht ist heute speziell. Der Hochnebel im Unterland äussert sich bei uns in Form von Dunst. Der erstaunlich weit ins Prättigau hineinkommt. Oben ist es klar, unten dunstig. Die Sonne scheint herbstlich warm und so gibt das Stimmungen die einmalig sind. Ausser mir ist noch ein älterer Herr hier oben. Der davon redet, dass es am nächsten Wochenende wohl weiss sein wird auf dem Gipfel. Ich bin da mal gespannt. Jedenfalls ist alles bereit für den Winter. In Pany unten steht dieses Schild beim Wanderwegweiser. Noch Fragen? 

Ich habe aber keine Schneeketten für’s Velo 😉
Gipfelsicht vom Chrüz 
oberhalb vom Dunst ist es glasklar – hier das Rätschenhorn 


Vom Gipfel steige ich wieder runter, hocke auf’s Velo und fahre weiter. Die Runde geht ums Chrüz. Kurz darauf kommt eine erste Schiebestrecke. Ich gehe da lieber auf Nummer sicher. Wenn ich hier oben, so ganz alleine, einen Sturz hinlege, kann das heikel werden. Der Weg führt mich in Richtung Stelserberg. Bald kann ich wieder fahren. Im Berghaus zum See, das noch bis Montag offen hat, geniesse ich die wärmenden Sonnenstrahlen. Es hat zwar bloss 12 Grad. Langsam wären lange Hosen keine schlechte Idee. Aber was soll’s? Ich bestelle zwei Kugeln Glacé, schliesslich klingt der Sommer aus. Sie munden wunderbar. 



Nachher geht es wieder bergauf. Ob ich mit dem Velo den Weg durch die Schlucht in Richtung Tratza schaffe? Zu Beginn läuft das problemlos. Bis zum Anfang der Schlucht kann ich fahren. Dann kommt eine gaaaanz lange Schiebestrecke. Der Weg wird schmaler und schmaler. Im Schaftobel sieht es aus wie im Tessin. Trocken, gelbe Laubbäume, steile Hänge, tiefe Tobel und im Tal Dunst. Wunderbar. Noch 10 Minuten geht es weiter bis ich bei der Hängebrücke im Grüsttobel bin. Diese Brücke wurde 2015 gebaut und überspannt einen währschaften Einschnitt in der Landschaft. Das letzte Sonnenlicht nütze ich für einige Bilder. Bevor ich weiter schiebe. Fahren ginge teilweise auch. Aber zu Fuss bin ich schneller. Etwa 200 Höhenmeter muss ich wieder rauf bis ich in Tratza bin. 

Hängebrücke über das Grüsttobel 


Abendstimmung auf Tratza 


Hier oben feuert das Abendlicht aus allen Rohren. Die Stimmung ist einfach top. Und noch besser ist es, dass ich ab hier nicht zu Fuss in 1 1/4 Stunden nach Pany gehen muss. Sondern in rund 15 Minuten mit dem Velo runterbrettere und am Ziel ankomme. Das war zwar kilometermässig eine kurze Runde. Dafür bietet sie landschaftlich enorm viel. Nicht zu vergessen: man bekommt Übung beim Velo schieben 😅.



Die Bilder von heute mit den herbstlichen Lichtstimmungen. 


Die Runde um’s Chrüz mit dem Abstecher auf den Gupf. 



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