Auf der Suche nach Aussicht auf’s Grüenhorn (2500 m)

Was für eine komische Wetterlage treffen wir denn heute an? Nebel hat es nicht, dafür ist es extrem dunstig. Dazu mehr ganz unten in diesem Blogbeitrag.

Der erste Versuch um den Durchblick zu bekommen

Mit der Gotschnabahn fahren wir hinauf auf den Gotschnaboden. In der Hoffnung, über die trübe Suppe zu gelangen. Was nicht klappt. Wir sitzen fest in der trüben Sauce. Die Wetterlage ist total komisch Es ist warm, die Luft trocken und trotzdem ist es extrem dunstig? Die Aussicht fehlt praktisch komplett. Wir haben ein Gefühl, als würden wir unter einer Dunsthaube sitzen. Auch der Wind fehlt. Ein Gefühl ist das, fast wie in einer Zwischenwelt. So in etwa zwischen Realität und Einbildung.

auf dem Gotschnaboden – passable Sicht in die Nähe
unweit davon die Fernsicht – die hat Verbesserungspotenzial
hinter Gabi und dem Wanderweg herrscht Bildausfall

Nun, wir wandern los. Hinauf zum Gotschnagrat. Da wären wir mit der Seilbahn in wenigen Minuten oben. Uns reizt aber der Wanderweg. Der sich als wirklich hübsch entpuppt. Kurz vor der Schwarzseealp verlassen wir den Wanderweg und steigen querfeldein direkt auf. Bis wir weiter oben wieder auf dem Weg landen. So sparen wir uns etwas Wegstrecke.

Bald sind wir dann auf dem Gotschnagrat. Trüb ist es immer noch, aber wir haben Hoffnung. Es sieht aus, als ob es oberhalb von rund 2300 Meter vielleicht etwas Sicht hat. Die Aussicht jedenfalls müssen wir uns vorstellen. Man sieht rein gar nichts. Die Silvretta, sie wäre ganz nah, ist heute nicht vorhanden.

Es klappt – fast

Nach dem Gotschnagrat steigen wir auf zum Grüenhorn. Und tatsächlich, auf etwa 2500 Meter kommen wir knapp an den Rand der Suppe. Für einige Minuten sehen wir klarer. Bevor es wieder trüb wird. Die Stimmung ist wirklich sehr eigenartig.

Auf dem Grüenhorn ist es mal klarer
Rechts der Gipfel des Grüenhorns
man beachte die graue Linie im Hintergrund, unten pfui und oben schön

Nach der Rast auf dem Berg geht es dem Grat entlang, unterhalb der Casanna, weiter. Auch hier gefällt es uns sehr. Der Weg ist teilweise ziemlich ausgesetzt, aber immer gut wanderbar. Die Aussicht wäre vermutlich prächtig. So sie denn sichtbar wäre.

Kunst im Gelände

Beim Punkt 2445, der Bergstation eines Skilifts, verlassen wir den Wanderweg und steigen weglos ab hinab zum Panoramaweg. Die Ehrenrunde über die Parsennfurgga reizt uns nicht. Bald erreichen wir den Gotschnagrat wieder. Nicht ohne vorher den Gleitschirmpiloten zuzusehen, die von hier über die Klippe hüpfen und ins Tal schweben. In der Beiz mundet ein Prättigauer Brotauflauf herrlich. Dann schweben auch wir zu Tale. Ohne Gleitschirm, sondern am neuen Tragseil der Schwebebahn.

Und so dies und das

Das Bikemekka Davos bekommen wir heute mächtig mit. Es hat definitiv viel mehr Bikerinnen und Biker als Wandervögel. Die Velofreaks lassen sich mit der Gotschnabahn hochtragen und sausen dann rasant zu Tale. Auf Trails, da wird es mir Angst und Bange. Dank oftmals getrennten Wegen zwischen den beiden Fraktionen kommt man sich nicht ins Gehege. Und wenn für die Velos der Wanderweg angesagt ist, nimmt man aufeinander Rücksicht und schon ist das eine stressfreie Sache.

Laut dem Meteoblog ist die Ursache für die trübe Luft Rauch. Der aus irgendwo aus der Region USA kommt. Aber ehrlich: aus dem schwurbligen Meteotext kann ich die wirkliche Ursache nicht herauslesen. So bleibt die Erklärung im Trüben, was zum Tag passt. [Nachtrag]: der Meteoblog ist ergänzt worden. Jetzt steht, dass der Dreck aus der Region Nordamerika stammt.

Die Bilder des Tages.

Heute ohne die Route, denn Garmin fischt auch gerade im Trüben und meldet einen „Serverausfall“. Somit bleibt die Route vorderhand auf der Uhr gefangen.