Wenn‘s dir auf die Kappe schifft, da hilft dir nur ein Kaninchen

Tja, manche kommen auf den Hund, ich auf das Kaninchen.

So wär‘s geplant gewesen

Aufstehen, gleich in die Velokleider hüpfen, rasch das Morgenessen geniessen, zum Bahnhof pedalieren, per Zug rund 30 Minuten ins nahegelegenen Dülmen fahren, dort auf‘s Velo sitzen und viele nette Kilometer auf den, gemäss den Beschreibungen, schönsten Velowegen in Nordrhein-Westfalen machen. Inmitten von Natur, Wald und Flüssen. Dass dabei der Himmel, so wie gestern, bewölkt sein soll, wäre gemäss Wetterbericht halt so.

So ist es gekommen

In der Nacht regnet es immer wieder. Nach dem Aufstehen legt es dann los. Zuerst Sprühregen von der üblen Sorte, dann richtiger Regen. Dann wieder Sprühregen, und so weiter und so fort. Die Landschaft verschwindet in grauen Konturen. Das geht nun schon den ganzen Tag so.

Was macht der Camper?

Wieder mal gute Miene zum üblen Spiel. Aber ehrlich gesagt stinkt es mir. Ich hänge einmal mehr im Bus herum, und habe auch absolut keine Lust, in die Stadt zu gehen um mich dann irgendwo in einem Café hinzusetzen. Lesen ist ja gut und recht und das Planen von Bergtouren für den Herbst auch. Aber ich will auf das Velo sitzen und mich bewegen.

Immerhin schaffe ich es am Nachmittag, in einer Regenpause, mit dem Velo zum Einkauf zu fahren. Ich bleibe tatsächlich trocken. Motivationsmässig orte ich aktuell gerade Entwicklungspotenzial nach oben.

Der Ausweg

Ein Blick auf die Wetterprognose für den Ort wo ich am Freitag sein werde. Der steigert meine Laune auf teilweise sonnig. Am Freitagmorgen werde ich früh aufstehen und in die Eifel fahren. Da habe ich für den Abend mit einem Arbeitskollegen aus Deutschland abgemacht. Vorher will ich mir eine schöne Velorunde gönnen. Die habe ich soeben ausgetüftelt. Flexibel bleiben und das Programm, das ich zum Glück immer nur ganz grob entwerfe, laufend kurzfristig anpassen ist nach wie vor angesagt.

Und das Kaninchen?

Wildkaninchen sind in der Gegend durchaus häufig. Eines der Tierchen lebt hier in der Ecke des Campingplatzes wo ich stehe. Jeden Tag habe ich es bis jetzt gesehen, so auch heute. Deshalb pirsche ich mich an und mache ein Porträtbild dieses Campingplatzbewohners.

Und so dies und das

Viral

Lokal steigen die Fallzahlen an und die Leute werden langsam nervös. Den vierten Tag in Folge ist heute eine der definierten kritischen Grenzen überschritten. Passiert das noch einmal, treten wieder Beschränkungen in Kraft. Wobei die mich nicht betreffen werden, zum Glück. Aber man merkt es den Leuten an: das Virus und seine Begleitumstände machen müde. Und es dünkt mich, als sei der Stress mit dem Käfer hier höher als bei uns daheim. Was vielleicht damit zu tun hat, dass wir uns immer freier bewegen konnten und nie solch drastische Einschränkungen hatten wie die lokale Bevölkerung. Erste Einschränkungen sind bereits wieder da. Gemäss Radiomeldung wurde gerade das örtliche Oktoberfest abgesagt.

Bakteriell?

Das miese Wetter heute stinkt sogar meinem Abwaschlappen. Der beginnt nämlich zu müffeln, damit passt er perfekt zum Programm. Eins ist klar: er fliegt raus in die Schmutzwäsche, und kann das miese Wetter gleich mitnehmen.

Bilder? Das gräuliche Elend erspare ich euch. Nehmt das Kaninchen, das macht wenigstens Freude :-).