Wandern, schwitzen, geniessen – genial

Zuerst gibt es eine kleine Wanderung

Unweit nach dem Start der Fahrt in Kristiansand, die mich heute gen Süden führt, gibt es auf der Insel Averøy den Gulltanna, einen 600 Meter hohen Berg von dem man eine gute Sicht auf die vielen Inseln hat, die die weltbekannte Atlantikstrasse säumen. Die Strasse ist vor allem für die vielen Brücken bekannt, die teilweise sehr kühn die einzelnen Inseln miteinander verbinden.

Oberhalb von Kornstad geht es von einem Parkplatz aus los. Der Aufstieg ist kurz, Höhenmeter sind es knapp 400 die man macht. Beim heutigen, extrem schwülen Wetter, ist der Aufstieg eine sehr, sehr schweisstreibende Sache. Oben sehe ich, dass über dem Meer und der Küste eine Dunstglocke sitzt. Kein Wunder fühle ich mich wie in einer Biosauna.

es war dann halb so wild
ein Panorama das gefällt

Die Aussicht von oben ist, da ich bereits über der Baumgrenze bin, die übrigens bei ca. 400 Metern liegt, grandios. Wenn auch, siehe Dunst, etwas eingeschränkt. Bald bin ich pflotschnass zurück beim Auto. Wo die Sonne brennt und sich kein Windchen regt. Ich fahre hinunter zur Kirche, wo ich im Schatten abkühle und meine Mittagspause mache. Wenigsten hier weht eine leichte Brise vom Meer her.

Mittagspause

Ein Stück Atlanterhavswegen

Das bekannte Stück der Atlantikstrasse mit ihren Brücken ist genau hier. Ich fahre diese Strasse zum ersten Mal gen Süden. Die Ausblicke sind, auch bei diesem Dunstwetter, sehr schön. Da die Sonne sehr direkt von oben scheint und der Dunst stört, ist es kein wirkliches Fotowetter.

Storseisundbrua – eine der total sieben Brücken

Petrus kocht

Um die Berge herum bauen sich Wolkentürme auf, zum Teil sind die Wolkengebilde ziemlich schmierig und lassen nichts Gutes erahnen. Es kommt wie es kommen muss. Es gewittert im Hinterland, aber noch nicht vorne an der Küste. Da dauert es etwas länger. Dann blitzt es etwas und regnet knapp eine Stunde. Was doch zu einer spürbaren Abkühlung führt. Später dann kühlt es weiter ab. Ein starker Nordostwind setzt ein. Es bläst aktuell ziemlich heftig. Mein Bus schwankt im Wind und ich bin gespannt, wie gut ich schlafen kann.

dunkle Wolken
noch dunklere Wolken

Den Anker geworfen

Gelandet bin ich etwas ausserhalb des Fischerdorfes Bud. Das werde ich vermutlich Morgen nochmals besuchen. Als ich am Nachmittag dort war ging gerade das Gewitter los. So war eine Besichtigung nicht möglich. Der Blåhammar Camping ist klein, total nett und sehr gut geführt. Vor allem kommt er erst als Camping Nr. 2 nach dem grossen Camping am Rande von Bud. So ist es hier nicht voll, schön ruhig, es hat keine kläffenden Hunde sondern viele Deutsche und alle sind höflich und nett. Aus meinem Bus sehe ich direkt auf’s Meer und genau das ist es was mir wichtig ist. Dazu kommt, dass ich die vom Velofahren und Wandern total verschwitzten Kleider waschen konnte.

Terrassenwohnung
Abendstimmung der schönen Sorte

Und so dies und das

Bei einem Schwatz mit den Nachbarn stellt sich heraus, dass auch sie wettermässig hin und herreisen und aus Deutschland in den Norden geflüchtet sind. Nun hadern sie etwas mit ihrem Schicksal. Über Europa sind drei Tiefdruckgebiete aktiv. Auch wir haben unseres hier im Norden und sind am Rande davon unterwegs. Da weisst du nicht, wie es herauskommt. Ich hoffe mal, es komme nicht so schlimm wie vorhergesagt.

Beim Einkauf habe ich übrigens im Kaffeeregal die falsche Mischung erwischt. Biokaffee aus Ruanda, tönt sehr gut. Ist aber so schwach, ich muss das Pulver fast trocken löffeln um Geschmack zu haben. Leider scheint der Illy-Kaffee, den ich noch im 2013 und 2015 überall gefunden habe, verschwunden zu sein. Dafür steht überall Starbucks-Kaffee im Regal.

Wegen dem starken Wind sitze ich heute Abend im Bus. Draussen hat es mir den Campingstuhl davongeblasen. Erstmals seit einigen Tagen ziehe ich lange Hosen, eine Jacke und eine Mütze an. Die Temperaturen sind schon mal deutlich tiefer als auch schon. 15 Grad kommen mir auf einem kühl vor.

Hier das heutige Bilderbuch.