Der Einstieg mit dem Abend
Denn der Abend der war spannend. Ich fahre mit dem Bus 15 Minuten vom Campingplatz Ekeberg nach Oslo hinunter und steige dort aus, wo Gabi und ich im 2013 für einige Tage eine Ferienwohnung gemietet hatten. Im Neubauviertel gleich bei der weltbekannten Oper. Was da in den letzten acht Jahren passiert ist, das ist enorm viel. Wo vor acht Jahren Baugruben waren, stehen heute hochmoderne Häuser. Mit einmal mehr interessanter Architektur.
Noch sind die Bauarbeiten nicht beendet, aber ich denke, die meisten Gebäude stehen nun. Und das Konzept finde ich spannend. Es hat eine Mischung von Wohn- und Geschäftshäusern. Mittendrin sitzt das neue Munch-Museum, das im Herbst eröffnet wird. Zwischen einigen Häusern plätschert der Fjord und mittendrin hat es eine grosse, freie, Wasserfläche in der die Bewohner schwimmen gehen. In der kurzen Zeit in der ich im Restaurant direkt am Wasser esse, springen sicher vier Personen ins kalte Nass. Auch mit Kajaks sind die Leute unterwegs. Es ist etwas los und es ganz klar Leben im Quartier. An der Oper ist eine grosse Plattform installiert. Am nächsten Wochenende macht die Cliff Diving Welttour hier Station. Dann stürzen sich die Weltbesten Cliff Diver direkt in den Oslo Fjord. Das wird spektakulär aussehen.
Im Restaurant esse ich sehr fein, und das Essen geht auf‘s Haus. Das kommt so: Zuerst fehlt der Suppenlöffel, dann habe ich keine Gabel und keine Serviette. Das ist dem Chef so peinlich, dass ich nur mein Bier bezahlen muss. Dieser Deal hat sich für mich ganz klar gelohnt. Fr. 11.00 statt über Fr. 60.00, das sagte ich nicht nein.
Ich drehe eine grosse Verdauungsrunde im Neubauviertel und schaue mich gründlich um. Dann geht‘s noch etwas in die Altstadt in die pulsierenden Gassen, die mit Leuten im Ausgang gefüllt sind. Was für ein Wechsel zu den letzten Tagen. Aufgetakelte Damen und Herren in ihren Parfümschwaden gehen über das Pflaster. In freier Wildbahn hat das schon etwas anders ausgesehen.
Übrigens: Mietvelos ohne Batterie, die vor kurzem noch total in waren, sind hier Altmetall. An einem Ort stehen 90 Stück davon, nicht eines ist vermietet. Was aber absolut boomt, sind die batteriebetriebenen Trottinetts. Die stehen und liegen überall herum. Und werden auch von Essenslieferdiensten rege benutzt. Sie sind die neuen Mücken und sausen einem dauernd um die Ohren.
Der Rest des Tages
Mit dem VW Bus bin ich von Fagernes rund 200 km nach Oslo gefahren. Die kurze Zusammenfassung dieser Fahrt: Langweilig, zum Einschlafen langweilig. Viele Bäume, viele Weizenfelder, viele Bauernhöfe. Und sonst absolut nichts was auch nur am Rand erwähnenswert wäre. Oder doch: ich gönnte mir unterwegs eine Wurst vom Grill an einer Tankstelle und eine Trojka-Schoggi zum Dessert. Wenn schon ungesund dann richtig. Vorher stand ich kurz auf die elektronische Waage von Statens Vegvesen.
Ich bin dann mal offline
Morgen Sonntagnachmittag gehe ich auf die Fähre nach Kiel und bin dann offline bis ich am Montagmorgen in Kiel ankomme. Wie es weitergeht? Das weiss ich im Moment noch nicht, ich habe Ideen und werde sicher zuerst auf das Wetter schauen.
Die Bilder des Tages aus Oslo.
Und die heutige Route.