Beine hochlegen

Schau dich mal um

Am dritten Tag, wo wir die Beine hochlegen und ruhen, erkunden wir erstmals unsere Umgebung. Was für uns ungewöhnlich spät ist. Unsere Reisepläne waren, bedingt durch den Fahrplan der Fähre am Samstag und dem Start zur Velorunde am Sonntag, sehr optimiert. Es ist Zeit, schalten wir heute ein paar Gänge herunter.

Wir erkunden den See Visjö, der keine fünf Minuten von unserem Haus entfernt liegt. Er sieht malerisch aus und ist mit einem Badesteg, Umkleidekabinen und Toiletten ausgerüstet. Drei Personen sonnen sich, als wir herumschlendern.

Am Nachmittag fahren wir nach Ödeshög. Die Abfallsortierstelle will erkundet werden. Denn hier wird so ziemlich alles getrennt und gesammelt. In der Zeitung lese ich zufällig von neuen Abfallkübeln in einer Stadt nahe von uns. Da hat es sage und schreibe elf Fächer drin. Auch wir nehmen auseinander was geht. Ich wünschte mir, ich hätte einen Abfallkübel mit den elf Fächern. Wir sammeln alles in einem Sack und sortieren dann halt bei der Sammelstelle.

dieses Bild ist aus der Zeitung geklaut

Damit wir etwas zum Entsorgen haben, kaufen wir vorher im örtlichen ICA ein. Der Laden ist gut bestückt und wir finden das, was wir aus Schweden teilweise schon kennen. Einige Eigenarten der skandinavischen Länder werden uns auch wieder bewusst. Zum Beispiel der Verkauf von Joghurt in Tetrapackungen. So wie bei uns die Milch. Extrem unpraktisch, aber irgendwie muss das so sein. Oder die grosse Wand mit kübelweise Süsswaren, die man offen kauft und in Säcke abfüllt. Ein Paradies für Schleckmäuler. Ganz besonders hübsch ist, dass wir voll in der Erdbeersaison sind. Die schwedischen Erdbeeren sind einfach lecker. Das sind nicht die hochgezüchteten Industriebeeren, hart wie sonstwas, die wir bei in uns der Schweiz leider viel zu häufig finden. Nein, das sind Erdbeeren mit Geschmack.

unser Logis

Das gemietete Haus ist ein Schmuckstück. Es liegt idyllisch in einer kleinen Senke. Die Ruhe ist sagenhaft. Es ist schön drinnen und draussen. Es gefällt uns sehr, der Eindruck ist ganz klar: Schweden pur. Auch mit dem Draussensein beim herrschenden Topwetter. Für Schweden ist es seit Wochen viel zu trocken. Tagsüber ist es warm, bis zu 25 Grad, und es soll noch wärmer werden. Ist die Sonne weg, rasselt das Thermometer rassig nach unten. So kühlt es nachts schön ab.

Znacht an der Sonne – und wenn sie weg ist, wird es schlagartig frisch

Und so dies und das

die falschen Gäste

Wir kommen am Samstag beim Haus an, die Gastgeberin erwartet uns bereits, da sie sich kurz vorher telefonisch erkundigt hat, ob mit der Anreise alles klappt. Sie erzählt uns, dass sie knapp zwei Stunden früher bereits ein Ehepaar aus Deutschland zu Gast hatte. Die das Haus bezogen, aber irgendwie den Eindruck vermittelt hätten, als stimme etwas nicht. Es hat sich dann nach einigen Minuten herausgestellt, dass das Ehepaar ganz in der Nähe ein anderes Haus gemietet hat. Und hier falsch war. So war unsere Gastgeberin dann froh, mit uns die richtigen Gäste im Haus zu wissen. Zu guter Letzt kam später eine Dame aus Deutschland bei uns vorbei. Weil sie in der Küche etwas vergessen hatte. Offenbar hat sie gleich mit dem Einrichten begonnen als sie das falsche Haus bezogen.

die Waschmaschine

Europa ist klein, und trotzdem gibt es, wir kennen es alle, von Land zu Land gewisse Unterschiede. So rätselten wir heute, wieso die Wasserzufuhr der Waschmaschine in unserem Ferienhaus nicht funktioniert. Wir suchen alles ab um den Hahn zu finden mit dem wir das Wasser anlassen können. Fehlanzeige, was wir sehen, ist ein Schlauch, der, nach schwedischer Art verlegt, also chaotisch, irgendwo quer durch die Holzwand vom Bad in die Küche führt. Auch im kleinen Installationsraum werde ich nicht fündig. Da hat es Leitungen und Drähte wo ich mich wundere, wie das alles funktionieren kann. Wir rufen unserer Vermieterin an um zu fragen, wie die Maschine zu Wasser kommt. Des Rätsels Lösung ist ein Drehknopf an der Küchenarmatur unterhalb des Wasserhahns. So einfach ist das.

der entscheidende Drehknopf
Waschtag

die Tierwelt

Direkt vor unserem Haus grasen Rinder. Abends spielt sich heute das selbe Schauspiel ab wie gestern. Die Sonne verschwindet hinter den Bäumen, die Rinder irgendwo auf ihrer riesigen Weide. Dafür bespielen Feldhasen das jetzt freie Spielfeld. Zwei Stück gestern und auch heute, direkt vor dem Haus. Am Sonntagmorgen um 05.30 Uhr, als wir zur Velorunde aufgebrochen sind, plusterte sich direkt vor uns ein Fasan auf. Da ist was los in der Tierwelt. Die vielen Vögel wollen auch erwähnt sein. Es ist hier so ruhig, da hören wir fast ununterbrochen Vogelgezwitscher. Die Piepmatze haben, wegen der sehr kurzen Nächte, viel zu tun.

Einige Bilder des Tages.