Das weihnachtliche Tauwetter ist als ungebetener Gast angekommen. Die prächtige Winterstimmung ist einem schmierig bewölkten Himmel gewichen und im Laufe des Tages ist es wärmer geworden. Am Nachmittag tröpfelt es vom Himmel. Da macht es wenig Sinn, die Tourenskis zu packen oder mit den Schneeschuhen loszustapfen. Die Schneefallgrenze ist so weit oben, da würden wir fast auf dem Flüelapass landen.
Wir fahren nach Chur, sind erstaunt, wie wenig Verkehr es hat und wie leer die Stadt und die Läden sind. Uns ist das recht. So finden wir nämlich locker einen tollen Platz im Kaffee Klatsch. Das sich zu unserer bevorzugten Lokation in Chur gemausert hat. Wo wir gerne einkehren und uns kulinarisch von den Leckereien verführen lassen.
Shopping ist für uns heute kein Thema. Stattdessen gibt es eine Portion Kultur. Das Kunstmuseum Chur hat mich schon lange gereizt. Der Erweiterungsbau ist architektonisch spannend. Der Altbau, die Villa Planta, entpuppt sich ebenfalls als Kunstwerk. Da ist die Kunst im Kunstwerk ausgestellt. Zusammen wandern Gabi und ich durch das Museum. Es ist klein und fein. BesucherInnen hat es wenige, obwohl heute der Eintritt gratis ist. Giacometti (verschiedene Mitglieder der Künstlerfamilie), Segantini, Hodler, Kirchner und weitere mehr sind hier mit ihren Werken vertreten. Eindrücklick ist es, was die Künstler erschaffen haben.
Auch moderne Kunst aus heutigen Tagen ist vorhanden. Die Installationen von Pascal Lampert aus Winterthur füllen einen ganzen Raum. QR-Codes verweisen auf Youtube-Filme. In denen die Kunst am realen Objekt gezeigt wird. Nach dem Schauen der Filme kann man dann die bekannte Diskussion starten, was eigentlich Kunst ist und was sie ausmacht. Oder was man vielleicht eher nicht als Kunst bezeichnen will und relativ sinnlos findet …
Wir jedenfalls finden den Ausflug als bereichernd und spannend. Und damit haben die KünstlerInnen und Künstler ja schon etwas erreicht. Nämlich anregende Gedanken zu wecken bei den BetrachterInnen ihrer Werke.