Trouvaille gefunden: die Conterser Duranna (1893 m)

Was der Wetterbericht uns sagt, macht gar keine Freude. Frühling im Winter und viel, viel Regen und Sturm ist angesagt. Da wird der Schnee, der sowieso nicht in grossen Mengen liegt, in den nächsten Tagen wohl ziemlich schwinden.

Wir nutzen heute die Aufhellungen, die es im Osten gibt. Der Himmel ist zu Beginn wolkenlos blau. Wir glauben es fast nicht. Gegen Mittag ziehen erste Schleierwolken heran und knappe drei Stunden später ist es stark bewölkt. Was für ein Wechsel.

Von Conters aus steigen wir hoch. Wir haben uns für die Schneeschuhe entschieden. Dem Schnee trauten wir nicht so recht. Am Ende stellen wir fest: oben wäre es mit Skis sehr gut gegangen, unten war es schon mit den Schneeschuhen mühsam. So eine feuchte, verfahrene, schwere weisse Masse lag da herum.

Saas im Prättigau in der Morgensonne
Kunst am Wegrand – Sie
und Er
und dann 2 x Er und 1 x Sie

Die Tour wiederum entpuppt sich als Trouvaille. Ausgeguckt nach bewährter Manier: Gabi sagt, wo sie in etwa hinmöchte, ich suche dann eine Route die passt. Das geht heute perfekt auf. Von Conters aus geht es rassig bergauf. Die Hänge sind ziemlich steil. Die Gegend scheint bei Schneeschuh- und Skitourenmenschen nicht hoch im Kurs zu stehen. Was uns freut, wir sehen bloss ein paar wenige Leute. Der Aufstieg über die Weiden gefällt. Die Aussicht noch viel mehr. Was für ein Aussichtsbalkon das ist, wussten wir gar nicht. Vom Vilan bis hinauf zu den Gletschern der Silvretta liegt auf der anderen Talseite alles auf dem Präsentierteller.

Back to the future – Blick in eine unverschlossene Hütte
perfekt für Hygienemuffel …
dafür ist das Hüttchen klein und herzig
ein anderes Beispiel
Kunst am Bau
die Natur übt sich in Kunst mit Wasser

Auf der Conterser Duranna machen wir Mittag und drehen um. Es macht zu und deshalb entscheiden wir uns dagegen, bis zum Girenspitz oder dem Glatt Bärgji hochzusteigen. Die ganze Route ist für eine Schneeschuhtour perfekt geeignet. Oder mit den Tourenskis. Wir stellen uns vor, wie das hier wohl ist, wenn so 30 cm frischer Pulverschnee liegen. Die Hänge sind meistens knapp an die 30 Grad steil. Was auch bei Neuschnee funktioniert. Aber eben, siehe erster Absatz, Neuschnee ist für die nächste Zeit nicht geplant. Sondern viel, viel Wasser.

unterhalb der Conterser Duranna
auch dem Schnee gefallen die Wetteraussichten nicht

Wer mag, kann hier etwas zur spannenden Geschichte der Conterser und der Fideriser Duranna lesen. Beide liegen direkt nebeneinander und das älteste Dokument das es dazu gibt, stammt aus dem Jahr 1393! Auch bei der ETH Zürich findet man Informationen, vor allem zur Fideriser Duranna und den Ausbauarbeiten die erst vor wenigen Jahren durchgeführt worden sind (im Suchfeld „Duranna“ eingeben).

In Conters zurück, besichtigen wir den kleinen Ort, der uns gefällt, und fahren dann retour zu Kaffee und Guetzli nach Fideris in die Wohnung. Das schöne Wetterfenster durften wir perfekt ausnutzen.

Die Bilder vom Tag.

Sowie die Route.