Von Schluchten und Kesseln im Jura

Den Donnerstag verbrachten wir als Ruhetag auf dem sehr ruhigen Campingplatz in Romainmôtier. Petrus schwächelte ziemlich und so hatten wir keine Lust, uns aufs Bike zu schwingen oder eine Wanderung zu unternehmen. Es war trüb und relativ kühl. Gerade richtig, um es etwas locker anzugehen und der Erholung zu frönen.

Am Freitag hat das Wetter nicht gelesen wie es sich gemäss Meteo Schweiz verhalten sollte. Ab Mittag stand Sonnenschein auf dem Programm, geliefert worden sind Wolken. Vor allem war es mit zwischen 10 und 13 Grad erfrischend frisch. Zu kühl jedenfalls für uns um mit den Mountainbikes auf den Creux du Van zu pedalen wie wir geplant hatten. Spontanes Anpassen des Tagesplans ist angesagt. Wir packen die Wanderklamotten am Bahnhof Noiraigue aus und beschliessen, per Bahn nach Bôle zu fahren um von dort durch die Gorges de l’Areuse zurück zum Ausgangspunkt aufzusteigen. Aktuell hat die L’Areuse noch Hochwasser, was ideal ist um die Wassermassen in der Schlucht zu beobachten. Die Unwetter der letzten Tage lassen grüssen.

Kurz nach Bôle steigen wir in die Gorges de l’Areuse ein. Dieser untere Teil ist wild und natürlich. Die Wassermassen haben über die Jahrhunderte eindrücklich gewirkt und sich tief in die Felsen eingefressen. Es sprudelt, tropft und zischt – es ist eine Freude. Stämme sind dick von Moos bewachsen, saftige Farne wuchern und es ist kühl hier unten. Der Weg windet sich die Schlucht hinauf. Der mittlere Teil ist dann von unzähligen Wasserkraftwerken geprägt. Wir haben bei 6 aufgehört zu zählen. Die Turbinenhäuser folgen sich fast im Minutenabstand.

Später dann, im oberen Teil, ist wieder wilde Natur angesagt und wir können uns noch einmal am sprudelnden Wasser erfreuen bevor wir kurz vor Noiraigue so quasi wieder das Licht der Welt erblicken.

In Couvet besuchen wir kurz nachher das Freibad um, nein, nicht bei 13 Grad ins Wasser zu hüpfen, sondern eine warme Dusche zu geniessen. Die tut so richtig gut. Im Coop kaufen wir noch etwas Material für das Zmorge ein und dann geht es ab in die Höhe. Der Creux du Van ruft. Bei der Ferme du Soliat können Wohnmobile auf dem grossen Parkplatz über Nacht stehen. Und das tun heute so um die 13 Wagen. Da der Platz riesig ist, verteilt sich das ganz gut. Wir geniessen in der Ferme ein exquisites Bärlauchfondue zum Znacht und hätten heute Morgen selber nicht geglaubt, dass wir am Abend ein Fondue essen. Stimmung und Wetter waren dafür aber schlicht perfekt.

Nachher nehmen wir einen Augenschein vom Creux du Van und wagen einige Tiefblicke. Am Ende verwöhnt uns sogar die Sonne, was uns sehr freut. Am Samstag folgt dann die für heute geplante Biketour von Travers aus. Die muss einfach sein.

Die Bilder des Tages.

Mit der Strecke der Wanderung durch die Schlucht.