Am Samstag reisen wir nach Einsiedeln. Ein Bekannter von uns ist der Regisseur des Theaterstücks «Bezirksgericht». Mit meinem Bruder und seiner Partnerin Andrea sehen wir uns das Stück an. Es bietet einen interessanten Zugang zum Thema «alte Akten von Verhandlungen am ebenselbigen Gericht». Reisst mich aber nicht gerade vom Hocker. Wir übernachten im Hotel Drei Könige und geniessen so eine gemütliche Zeit im Klosterdorf.
Heute Sonntag regnet es nicht mehr. Gabi und ich brechen auf und wandern auf den Etzel und von dort nach Pfäffikon. Das Wetter macht gut mit. Sogar die Sonne scheint zum Teil. Der Weg ist eine Etappe des Jakobsweges. Von Einsiedeln bis St. Meinrad ist er sehr «teerig». Nachher ändert sich das und das ist gut so. Auf dem Weg queren wir die «Tüfelsbrugg». Ein historisch wichtiger Bau. Seit 1117 gibt hier eine Brücke. Und auch heute ist diese eindrücklich und massiv.
Auf dem Etzel scheint zum Teil die Sonne. Wir stärken uns in der Beiz und dann geht es runter gen Pfäffikon. Steil runter. Was wir nicht wussten: im Wald direkt unter dem Etzel Kulm hat es alte Armeebunker. Der 2. Weltkrieg und das «Réduit» lassen grüssen. Beim Bahnhof Pfäffikon haben wir Glück und erreichen die Topverbindung gen Heimat. Über das Zürcher Oberland.
Die Wanderung führt durch interessante Landschaften. Die Moorgegend bei Einsiedeln ist sehr schön. Und der Etzel bietet prächtige Ausblicke auf den Zürich-, Greifen- und Pfäffikersee auf der einen und den Sihlsee auf der anderen Seite. Die Berge Richtung Glarnerland wollen sich heute nicht zeigen und hüllen sich in Wolken. Und ja, bis auf ein Haar hätte es für Schnee gereicht. Der Etzel ist 1098 Meter hoch. Noch etwa 50 Meter mehr und er wäre weiss überzuckert. Immerhin ist der Schnee jetzt nahe. Ob es bald für Berichte von Ski- und Schneeschuhtouren reicht? Wir sind gespannt. Zeit dafür wäre es!
Abwechslungsreich war die Wanderung über den Etzel |