Beim Aurikel zu Besuch

Nach dem schneearmen Winter hat man das Gefühl, dass in den Bergen schon bald Sommertouren möglich sind. Der Verstand sagt, das sei nicht so. Wir gehen heute den Tatsachen auf den Grund und fahren hoch nach St. Antönien. Wo wir direkt im Dorf ein grosses Pfadilager antreffen. Die Bündner Pfadis haben hier oben ihr Pfingstlager durchgeführt und sind dabei, die Zelte und Lagerbauten abzubrechen.

der Girenspitz ist noch sehr weiss

In Partnun gehen wir los. Der Schnee reicht tatsächlich noch weit herunter. Ab knapp 2’000 Meter ist es vorwiegend weiss und weisser. Oben beim Partnunsee, auf 1’870 Meter geht die Blüte der Alpenblumen mit den frühen Kandidaten los. Die Schneeheide blüht und manche weitere Blume. So eben auch das dem Blogbeitrag den Titel gebende Aurikel. Eine Blume, die der Schlüsselblume, die ebenfalls in grosser Menge blüht, ähnlich sieht. Soldanellen und Krokusse sind noch da, machen sich aber langsam rar. Die Enziane stehen in den Startlöchern und legen teilweise mit der Blüte los.

Auch die Murmeltiere sind schon da und schreien sich den Hals wund. Denn es hat doch einige Leute, die einen Ausflug zum See hoch machen. Viel höher geht es im Moment noch nicht. Da ist man schnell im Schnee. Wieder einmal ist es eindrücklich zu sehen, dass an den Südhängen bis auf über 2’000 Meter so gut wie kein Schnee mehr liegt. Und man auf den Nordhängen wohl noch mit den Schneeschuhen auf Tour gehen könnte. Abgesehen davon, dass der Schnee sicher sumpfig und sehr entgegenkommend ist, Nassschneelawinen lassen grüssen.

links der Rotspitz, rechts der Riedchopf, noch nicht wirklich Verhältnisse für Wanderungen
Sulzfluh mit dem mit Schnee gefüllten Gemschtobel (rechts)
Aurikel

Wir jedenfalls schalten den Genussmodus ein. Der Nordostwind bläst zügig und wenn die quellenden Wolken die Sonne verdecken ist es frisch. Bergwetter pur also, so wie es sein soll.

Unten im Rheintal nimmt, wir sehen es auf der Staukarte, der Verkehr stetig zu. Die Massen, die sich am Freitag am Gotthard und überall sonst stauten um in den Süden zu kommen, drängen wieder heimwärts. Wir sind gespannt, wie sich das entwickeln wird. Fahren wir auch heute nach Winterthur oder doch erst am Dienstagmorgen? Wir werden sehen. Aktuell ist es jedenfalls herrlich draussen auf dem Sitzplatz.

Die blumigen Bilder des Tages.