Ohne Hudelwetter zum Hudelmoos

Die Sonne gibt es tatsächlich noch. Sie lacht heute bei mässiger Bise vom Himmel und lässt das regnerisch trübe Wetter der letzten Wochen vergessen. Wir sind im Flachland geblieben da sich unsere Lust auf Schnee in engen Grenzen hält. Im Bündnerland könnten wir im Moment noch nicht allzuhoch hinaus ohne das kühle Weiss anzutreffen. Da steht bei uns die Lust auf eine Velotour im Frühling im Vordergrund. Gabi hat eine Idee die ideal auf die herrschenden Windverhältnisse abgestimmt ist. Rückenwind statt Gegenwind ist der Plan, der, wir freuen uns am Abend, perfekt aufgeht.

Mit dem Zug fahren wir von Winterthur nach Gossau SG. Hier trampieren wir zuerst mal gen Norden. Die Verhältnisse sind prächtig, obwohl die Bise kühl bläst und von der Stärke her nicht mässig ist sondern eher saumässig ist. Immerhin kommt sie eher von der Seite und stört uns so nicht wirklich. Durch die grüne Landschaft mit vielen Weilern fahren wir gen Zihlschlacht. Die Landwirte haben das schöne Wetter auch erwartet. Allenthalben wird Gras geschnitten und getrocknet. Heuet an jeder Ecke und an jedem Hügel mit Grosseinsatz der Traktoren und Schneidgeräte. Die teilweise immens gross sind.

Schloss Hauptwil
Das Hauptgebäude – neu im Besitz eines deutschen Grafen

Kurz nach Zihlschlacht erreichen wir unser Zwischenziel, das Hudelmoos. Schon an Auffahrt, als wir ebenfalls hier vorbeigefahren sind, fiel mir das Naturschutzgebiet auf. Man wähnt sich fast im hohen Norden wenn man den lichten Birkenwald mit dem moorig sumpfigen Untergrund sieht. Gabi wiederum hat in den letzten Tagen in einer Zeitschrift einen Artikel über das Moor gelesen. Deshalb liegt es nahe, dass wir heute einen Augenschein nehmen. Der sich lohnt stellen wir fest. Jedenfalls wissen wir jetzt, wie Grasfrösche aussehen. Es hat unglaubliche Mengen der Tiere in den verschiedenen Weihern in diesem ehemaligen Torfabbaugebiet.

Die Weiterfahrt, wieder einmal vorbei am Wasserschloss Hagenwil, führt uns weiter durch die herrliche Landschaft des Thurgaus. Ab Hagenwil drehen wir bei und haben Rückenwind bis nach Hause. Rund 3/4 der Strecke werden wir teils kräftig geschoben, was manchmal fast so wirkt wie wenn wir ein Stromvelo fahren würden. In Kradolf überqueren wir die Thur und das nächste Ziel ist Wil SG. Wo wir im Städtli ein feines Glacé geniessen und eine kurze Pause einlegen. Über Sirnach und Bichelsee erreichen wir bald Turbenthal und von dort ist es auf dem Veloweg der Töss entlang nicht mehr weit bis nach Hause.

Das Wasserschloss Hagenwil – heute ein Restaurant
Für Fans von alten Hydranten – die Teile kann man kaufen

Das war eine tolle Tour auf der wir teilweise Routen fahren konnten auf denen wir noch nie unterwegs gewesen sind.

Das Bilderbuch des Tages.

Und die Route.