Den Karl in Ruhe gelassen

Karlsruhe – da wo der Karl ruht. Die Stadt erkunde ich heute mit dem Velo, den Karl lasse ich deshalb in Ruhe. Hier die amüsant kurze Geschichte vom ruhenden Karl und wieso die Stadt die „Fächerstadt“ heisst.

Wald und Natur

Inspirieren lasse ich mich für meine Stadtrunde von der NaturRADtour Karlsruhe. Die Gegend eignet sich perfekt für Velotouren. Vor allem für solche der flachen Sorte. Denn es ist hier topfeben. Ich folge grob der Route und mache meine eigenen Abstecher. Bis zum Schluss habe ich nicht das Gefühl, mich in oder um eine Grossstadt herum zu bewegen. Es geht durch Wälder, über Felder und entlang von kleinen und grossen Wasserläufen. Natur pur und ein Genuss. Autos sind selten und es hat auffällig viele Velos auf den Strassen und Wegen. An einer Stelle fällt mir ein riesengrosses, leeres Gelände auf. Das sich als alter Flugplatz herausstellt. Das komplette Gelände ist renaturiert worden.

Das frühsommerlich warme Wetter (so um die 23 Grad) ist eine Freude. Kurze Hosen und T-Shirt reichen. Was für ein Wechsel zu den 5 Grad vom Donnerstag. Auf mich macht Karlsruhe den Eindruck einer grünen Stadt. Wozu auch die vielen, vielen Kleingärten (Schrebergärten) beitragen. Sie umranden die Stadt und begleiten mich den ganzen Tag über. Offenbar ist jetzt das Wochenende, wo die Gärten für den nahenden Frühling und Sommer fit gemacht werden. Grillkohle und Getränke werden in grossen Mengen geschleppt. Drinnen, in den Gärten, dröhnen die Rasenmäher. Auf den kleinen Flecken stehen die Stühle und Tische bereit. Es kann losgehen, Saisoneröffnung. Die heute Abend sicher geklappt hat. Denn es ist trocken und angenehm. Obwohl es am späteren Nachmittag einige Tropfen Regen hingeworfen hat.

Stadt und Hafen

Das Stadtzentrum spare ich mir. Mir gefällt es, um das grosse Schloss zu kurven und das Bundesverfassungsgericht von aussen zu betrachten. Viel lieber fahre ich durch Aussengemeinde, in denen es noch alte Riegelhäuser an den Strassenzügen hat. Auch hier fühle ich mich gar nicht wie in einer grossen Stadt. Das sieht wirklich hübsch aus.

Den Duft der grossen, weiten Welt kriege ich im Hafen geliefert. Sowie am Rhein, der mächtig und träge dahinzieht. Vor einigen Jahren bin ich ja einmal dem Rhein entlang bis nach Köln pedaliert. Dannzumal, ich weiss es noch, habe ich in Karlsruhe übernachtet. Dabei merkte ich erst bei der Anfahrt, dass die Stadt ein schönes Stück vom Rhein weg liegt.

Energiewende Deutschland

Unweit von hier liegt das ehemalige AKW Philippsburg. Dessen Kühltürme wurden am 14.05.2020 gesprengt. Die Deutschen machen Energiewende. Ich sehe hier, wie die aussieht. Braunkohle in ungeheuren Mengen wird angeliefert, entladen und verbrannt. Nicht weit davon weg, drehen sich einige Windräder und die Sonne wird eingefangen. Es dürfte auch hier noch lange dauern, bis alternative Energien die fossilen Brennstoffe ablösen. Bis dann legt Schiff um Schiff an und entlädt die Kohle.

Und dies und das

Trampen, trampen, trampen. Dabei vergesse ich irgendwie zu essen. Plötzlich ist es 14.00 Uhr und ich verspüre doch langsam ein Hüngerchen. Da kommt der Dönerladen in einem der Stadtteile gerade recht. Ein Dönterteller ist schnell bestellt und auch rasch geliefert. Als ich ihn so vor mir sehe frage ich mich, wer da noch alles zum Essen kommt. Tja, man isst was auf den Tisch kommt. Auch wenn es schlicht zuviel ist. Pappsatt fahre ich, als sich die Regentropfen verzogen haben, weiter. Sicherheitshalber hänge ich ein paar Kilometer an. Damit sich das Essen verteilt. Das klappt. So gönne ich mir zum Abschluss beim Kaffeeladen mit den sehr feinen Kaffeevariationen im alten Schlachthof einen Cappuccino und ein Stück Kuchen. Heute fiel das Nachtessen klein aus.

Das Bilderbuch.

Sowie die Route: