Ankunft an der Nordsee

Gestern war es soweit: ich treffe bei bestem Wetter in Knokke-Heist an der Nordseeküste ein. Die Brise von der See her ist eher kühl aber sehr angenehm. Auch das Wasser ist – zumindest für die Füsse – angenehm temperiert. Es badet aber kaum jemand. Es ist noch Vorsaison und es hat kaum Menschen hier.

Nach einer eineinhalbstündigen Zugfahrt von Leuven nach Brugge schaute ich mir dieses im Gegensatz zu Leuven herausgepützelte und darum doch recht touristische Städtchen an. Auch hier findet sich die Altstadt in rundlicher Form mit wenig Verkehr und grosszügiger Fussgängerzone.

Für längere Zeit werde ich nun nicht mehr Zug sondern endlich ausgiebig Velo fahren. Knokke-Heist, mein Ausgangsort, wird das Nizza der Nordseeküste genannt. Ein eindrücklicher, aber nicht wirklich schöner Ort. Ausser natürlich der 12 km lange Strand in ausladender Breite. Dahinter befinden sich – wohl über die gleiche Länge – die erste Reihe der Häuser. Es sind etwa siebenstöckige Bauten mit Balkonen. Im Erdgeschoss befinden sich Galerien, Immobilienbüros, Restaurants oder Strandartikelläden.

Ist übrigens eine mit einem Schild zum Verkauf ausgeschriebene Immobilie nicht mehr zu haben, ist sie „verkocht“. Dies ist meines Wissens flämisch, oder Greta?

Der heutige Ausflug mit dem Velo ist ein willkommener Ausgleich zu der mondänen Stadt. Am nordöstlichen Ende grenzt an die letzten Häuser der Zwin. Ein Naturschutzgebiet von europaweiter Bedeutung, insbesondere für Vögel. Was aber nicht immer so war: das Gebiet wurde während dem zweiten Weltkrieg von den Deutschen und in den Jahren danach als normaler Flugplatz benutzt. Ausgeschilderte Fahrrad-, Wander- und Reitwege führen an Wasser, Graswiesen mit Kühen (äussere Zone), Dünen und Wald vorbei. Zahlreiche Vögel lassen sich beobachten, leider aber schwieriger fotografieren.

Besonders wohl sei es den Störchen, welche zum Teil hier überwintern und nicht in den Süden fliegen. Und sie sind auch Gäste im Besucherzentrum.

Der Zwin liegt ganz nahe an der holländischen Grenze. So radle ich heute meine ersten Kilometer im Land, in welchem ich mich für ungefähr einen Monat aufhalten werde. Die Tour führt mich durch malerische kleine Dörfer, durch wunderbares Landwirtschaftsgebiet und unbemerkt über die Grenze wieder nach Knokke zurück. Die Sonne scheint den ganzen Tag wohl bedingt durch den Wind aus Nordost.

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