Zugiges Pischahorn (2980 m)

Wenn dir der Wind beim Zmittag fast den Belag aus dem Sandwich bläst, dann ist er ziemlich stark.

Aber von Anfang an. Nach dem wir am Samstag in Davos loipisiert haben, steht heute Sonntag eine Skitour auf dem Programm. Mit Freunden geht es auf die Skis. Das Pischahorn ist das Ziel. Die Verhältnisse sind ziemlich spannend. Das Wetter ist zwar sonnig, es bläst aber ein starker Föhn und Schnee hat es ja auch schon länger nicht mehr gegeben. Die Preisfrage ist, ob es schon für frühlingshafte Sulzverhältnisse reicht oder nicht.

Bild im Stil der 50-er Jahre, passend zu den historischen Kabinen der Pischabahn

Kurz nach 08.00 Uhr stapfen wir bei der Talstation der Pischabahn los. Die historische Bahn lassen wir über uns schweben. Wir nehmen die Biovariante in Angriff und erklimmen den Gipfel aus eigener Kraft.

Der Wind zieht bald, es ist irgendwie frisch und doch nicht. Der Schnee jedenfalls macht einen knackigen Eindruck und ist so was von zerfahren und zerfurcht, es sieht übel aus. Ob das gut kommt? Das wissen wir auch noch nicht, als wir nach rund 700 Höhenmetern bei der Bergstation der Bahn vorbeikommen und den Aufstieg gen Pischahorn in Angriff nehmen. Es bläst nun stark, der Himmel ist blau, die Wolken formen sich zu pittoresken Föhnlinsen und wir biegen fit und zwäg gen Gipfel ab.

Schnee liegt genug
Verborgen Pischa

Nach einer kurzen Traverse folgt der Schlussaufstieg. Es windet mehr und mehr und rupft an uns herum. Dank der Harscheisen erklimmen wir den steilen Hang unterhalb des Gipfelgrates gut. Der Grat wiederum ist relativ breit, und der Schnee darauf total abgeblasen. Wir kommen zum Glück gut auf den Gipfel. Wo es weiter bläst wie verrückt. Der Hunger ist trotzdem da, und so gibt es etwas zu beissen. Aufpassen ist angesagt, es bläst sogar die Skistöcke weg.

Dann erleben wir im Sturm ein einmaliges Erlebnis. Ein Bartgeier schwebt über uns, so tief, wir können ihm fast in die Augen schauen. Der Vogel trotzt dem Wind majestätisch und äugt herum. Die SkitourenfahrerInnen in ihren Klamotten gefallen ihm aber wohl als Futter nicht. Er zieht weiter.

Links das Flüela Schwarzhorn – rechts das Sentisch Horn

Wir wiederum packen zusammen, schnallen die Skis an und schauen, wo wir herunterfahren können. Der Schnee ist zu Beginn hart. Aber schon nach ein paar wenigen Schwüngen erleben wir überraschenderweise herrliche Verhältnisse. Damit haben wir wirklich nicht gerechnet. Den Gegenaufstieg retour zur Pischabahn haben wir schnell hinter uns. In einer Holzbox sitzen wir auf einem Bank an der Sonne und geniessen die Aussicht. Bevor wir retour zur Talstation rattern. Ja, wir rattern. Denn das mit dem Sulz ist heute nicht aufgegangen. Es ist noch zu kalt und die Sonne vermag den Schnee noch nicht richtig aufzuweichen.

Wir freuen uns unten über diese Tour. Die bessere Verhältnisse brachte als gedacht. Mal schauen, was die Saison noch bringen wird.

Die Bilder des Tages.

Mit der Route: