Wühlen im Schnee

    Wir haben 1. Advent und Schnee wie noch nie zu dieser Zeit. Die Messstationen verzeichnen Rekordwerte. Es ist wunderbar!

    Aus der Stube

    Vor unserem Wohnzimmer in Fideris türmt sich der Schnee. Wir schweifen heute nicht in die Ferne. Sondern starten direkt vom Sitzplatz aus zur Skitour. Wobei: Skitour? Das ist relativ. Es liegt eine Schneedecke, die ist dick wie selten und vor allem fast bodenlos. Wir pflügen uns bergauf. Die Spurarbeit ist anstrengend. Ab der Kirche oben profitieren wir von der präparierten Schlittelpiste. Die zwar noch geschlossen ist. Trotz dem vielen Schnee ist der Saisonstart erst später.

    Quasi direkt aus dem Wohnzimmer geht es los

    Vorbei am alten Schiessstand steigen wir der Heubergstrasse entlang weiter auf. Bis wir zum Abzweiger kommen, den man üblicherweise für die Glattwangroute nimmt. Kurz vorher treffen wir zwei Einheimische. Vater und Tochter sind auf der ersten Skitour der Saison unterwegs. Gemeinsam steigen wir weiter in die Höhe. Gemütlich und schwatzend. Bis hinauf zum Maiensäss Versals. Da trennen sich unsere Wege. Sie pflügen sich durch den Tiefschnee in Richtung ihrer Maiensässhütte. Wir folgen der Spur weiter bergauf.

    Rutsche hat es viele

    Bald merken wir, dass die Spur sich ziemlich nach links richtet. Sie folgt dem Sommerweg in die Heuberge. Aber Spurarbeit für die Route gen Glattwang finden wir auch nicht attraktiv. Also gehen wir weiter der weissen Linie nach. Es ist kalt, saukalt, das Thermometer zeigt bis zu -16 Grad an. Was für ein Winterstart.

    Zauberhaft

    Die Spur biegt bei der scharfen Kurve bei Eggali auf die Heubergstrasse ein. Folgt dieser noch etwas und dann sind die Leute abgefahren. Für uns geht es weiter. Beim Spiegelberg folgen wir einer anderen Spur bis Gruoba. Die Schneemengen sind gross und wir stellen fest, dass ein weiterer Aufstieg keinen Sinn macht. So fellen wir ab und bereiten uns auf das vor, was eine Abfahrt sein soll.

    Eiszapfenwetter

    Wie Wühlmäuse im Schnee

    Ab in die Tiefe stechen wir. Und bleiben unmittelbar nach dem Start stecken. Der Schnee ist bodenlos. Fast hüfthoch liegt er. Da kommst du fast nicht voran. Schwünge sind kein Thema. Gerade den Hang hinunter hilft etwas. Das gibt ein wenig Schwung. Bis zur nächsten Bodenwelle, wo du wieder feststeckst. Wir wühlen uns durch den Schnee, überwinden einen Holzzaun und stellen fest, dass die Abfahrt anstrengender ist als der Aufstieg. Es ist zwar wunderschön mit dem vielen lockeren Neuschnee. Aber ein paar Schwünge wären schon nett. Nun, die gibt es durchaus. Aber halt nur kurz. Dann wühlen wir wieder. Ab Versals folgen wir der Aufstiegsspur und fahren auf der präparieren Schlittelpiste via Heubergstrasse ab. Auf dieser kurzen Piste gibt es doch noch einige Schwünge. Bis wir unten im Dorf ankommen und uns querfeldein zu unserem Sitzplatz durchpflügen.

    Ein herrlicher Wintertag liegt hinter uns. Ein 1. Advent, der uns in Erinnerung bleiben wird. „Wühl mal im Schnee“ ist das Motto.

    Ein paar Bilder des Tages.