Jörihorn (2844 m)

Und dann kommt er, der Moment der ersten Skitour in einer Saison. Heiss ersehnt und wenn es soweit ist ein spezielles Gefühl. Dieses Jahr können wir die Verhältnisse, nach dem Regen- und Sturmwetter vor Weihnachten, schlecht einschätzen. In Fideris ist es grün, der Schnee hört oberhalb des Dorfes auf. Die Frage ist, wie sich der vom Orkan verfrachtete Schnee in grösserer Höhe präsentiert. Den Test planen wir am Flüelapass, wo wir auf’s Jörihorn wollen. Dort oben waren wir im Winter noch nie. Eine relativ kurze Tour, die im Moment noch etwas kürzer ist. Die Passstrasse ist offen und deshalb kann man mit dem Auto bis zur Wägerhütta hochfahren. Was rund 200 Höhenmeter und ca. 2 km Weg einspart. 


Um viertel vor neun Uhr starten wir bei der Wägerhütta. Es zieht, ist kalt und schattig. Das bleibt noch über eine Stunde so. Auf der Ostseite scheint die Sonne, wir steigen auf der Westseite hoch. Wie wir vom Vorjahr aber wissen, müsste die Westseite auch Sonne erhalten. Dem ist dann so. Im Osten kommt gegen 10.00 Uhr der Schatten, aber wir stehen ab dann in der Sonne. Bei diesen kurzen Tagen zählt jeder Sonnenstrahl. Plötzlich ist es angenehm warm. 


Brunhorn (links) und Sentischhorn (rechts) mit Mond im Morgenlicht 



Der Aufstieg auf’s Jörihorn verläuft gleichmässig und sehr direkt gen Gipfel. Wir sind fast alleine unterwegs. Was sich später ändern wird. Zum Glück sind wir früh dran und so stören uns die anderen hochsteigenden Gruppen nicht. Denn sie folgen viel weiter unten. 


Der Schnee ist erstaunlich gut. Zwar verblasen, aber nicht krustig oder pappig. Sondern relativ locker. Es liegt auch genügend davon. So sind die Steine gut verdeckt. Bei der späteren Abfahrt haben wir jedenfalls keinen „Feindkontakt“ 😃. 


Blick hinunter zu den Jöriseen 


Das Wetter ist prächtig. Zum Glück wird es nicht so warm wie angesagt. Die Temperatur pendelt so um die 0 Grad herum. Oben auf dem Gipfel ist die Rundsicht perfekt. Vor allem der Blick hinunter zu den zugefrorenen Jöriseen ist interessant. Was für ein Unterschied zum Juli 2018. Wo wir die Seen umwandert haben. 



Blick zum Flüela Schwarzhorn (in der Bildmitte)


Nachdem wir auf dem Gipfel, wo es lange Zeit windstill ist, unser Sandwich gemampft und die Aussicht genossen haben, kommt die erste Abfahrt der Saison. Die ersten ein, zwei Schwünge sind ungewohnt. Dann kommt der Genuss. Der Schnee ist, obwohl verblasen, ziemlich locker und pulvrig. Da können wir schöne Schwünge machen und die Freude ist gross. Die Abfahrt geht direkt hinunter bis zur Passstrasse. Das war ein toller erster Tourentag. Nun beginnt wieder das übliche Bibbern: wie entwickeln sich die Verhältnisse und das Wetter? Wir werden sehen. Hoffentlich nagt das warme Wetter nicht allzusehr am Schnee 🙏. 



Die Bilder vom Tag. 


Und die Route. 


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