Wummroute nach Matan (1354 m)

Und sie wummen durch’s Gelände. Das Motto des heutigen Tages. Viel Neuschnee hat es gegeben, viel Wind zog durch’s Land, die Wolkendecke lockert sich auf und die nächste stürmische Störung ist für den Abend angesagt. Das Lawinenbulletin ist im höchsten Bereich von erheblich und war bis zum Vortag auf Stufe gross. Da ist guter Rat teuer. Gehen wir über die Waldgrenze wird das mehr als heikel und ist wohl keine gute Idee. Von der Wohnung aus sehe ich am Morgen hinauf zum Jägglischhorn. Der stürmische Wind aus West hat den Schnee im oberen Bereich abgetragen. Der liegt jetzt auf der anderen Seite im Kessel, dem Ort, wo man auf den Gipfel steigt. Aber nicht heute, da ist das schlicht gefährlich. 

Seewis

Wir suchen eine Schneeschuhtour der kürzeren Sorte, damit wir das freundliche Wetterfenster nutzen können. Von Fanas mit der 4-er Gondel hinauf zum Eggli ist der Plan. Den wir dann an der Talstation über den Haufen werfen. Nicht mal das geht. Auf den Gipfel des Sassauna wäre es wegen der Lawinengefahr eh nicht gegangen. Der Kessel ist aber mit so viel Schnee gefüllt, da haben sie sogar die markierte Schneeschuhroute am Fusse des Berges gesperrt. An dieser Stelle kommt nicht alles Gute von oben. Wir nehmen die Karte hervor und planen spontan um. In Seewis wartet das Projekt Fadärastein auf seinen Abschluss. Dort haben wir den unteren Teil der Route begangen und rekognosziert. Der obere Teil, inklusive dem Einstieg, harrt noch seiner Dinge. Das passt für heute. Die Route verläuft in nicht allzu steilem und moderatem Gelände. So stapfen wir los. Knapp 50 cm Neuschnee liegt. Die Sonne drückt durch, es hat um die 0 Grad. Der Schnee ist pappig. So kommen wir mächtig ins Schwitzen weil wir unsere Spur selber legen dürfen. Immer mal wieder brechen wir durch den Altschnee nach unten. Das gibt grosse und tiefe Schritte.

aufwärts geht’s

dem Himmel entgegen



Mit der Karte finden wir den Weg. Einsam verläuft die Route mit viel Aussicht oberhalb von Seewis in Richtung Chlus. Der Ausblick ins Rheintal ist gewaltig. Das Wetter zaubert schöne Stimmungen in den Himmel. Im Weiler Matan, der im Winter verlassen daliegt, drehen wir um. Kurz dahinter würde unsere heutige Route mit dem unteren Teil zusammentreffen. Auf dem letzten Teil der Strecke, auf der Alp von Matan, wummt es bei jedem zweiten Schritt. Es ist fast so, also ob der Hang ausatmen würde. Die Wumms sind die Bestätigung, dass wir gut daran getan haben, heute im unteren Bereich unterwegs zu sein. Höhenmeter gibt es einige und über alles gesehen haben wir uns richtig bewegen können 😅. Ein Blick aus dem Fenster zeigt: die nächste Wetterwalze rollt an.

Blick über Landquart gen Chur mit dem Haldensteiner Calanda rechts



Am Ende haben wir so eine Schneeschuhtour im Sack, die wir bei jeden Verhältnissen machen können. Eine gute Sache, denn Alternativen sind immer wertvoll. 


Die Bilder vom Tag. 


Der Weg vom Tag.

einmal hin und einmal zurück


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