"The sunny-side up" auf's Jägglischhorn (2289 m)

Schon beim vorherigen Blog hatten wir es mit den Eiern. Bleiben wir auch heute dabei. Denn „the sunny-side up“ trifft es auf den Punkt. Das Wetter ist sehr mild angesagt, Wolken hat es keine, die Sonne scheint und es herrscht Prachtswetter. Es ist der 1. Januar und wir sind früh dran. Die Rauschkugeln vom Silvester träumen noch von ihren Rezepten gegen den Kater. So sind wir fast alleine unterwegs. 

Morgenstimmung oberhalb von Saas im Prättigau
In Saas, mitten im Dorf, geht es los. Unser Ziel liegt rund 1400 Höhenmeter weiter oben. Es ist das bekannte Jägglischhorn. Aber eben nicht als der Winterklassiker von der hinteren Seite (Ascharina) her. Dort ist es um diese Jahreszeit den ganzen Tag schattig und dem Namen entsprechend arschkalt (der ist für Ali 😉). Wir nehmen die Sonnenseite. Die passt im Moment perfekt. Es liegen keine grossen Schneemengen. Deshalb sind Gleitschneelawinen im oberen Bereich, in Verbindung mit dem aktuellen Lawinenbulletin, kein Thema. Einige sind in den letzten Tagen abgegangen. 

da war jemand kreativ

Rätschenhorn im Hintergrund
Währenddem wir langsam aufsteigen, kommt die Sonne hervor und nach etwa 30 Minuten sind wir hoch genug um die ersten Strahlen zu erhaschen. Sie wärmen etwas, sind aber der Jahreszeit entsprechend schwach. Über Flersch, Unter- und Oberplanggen geht es gleichmässig und stetig aufwärts. Auf der Alpstrasse stapfen wir mit den Schneeschuhen bergauf. Geisshorn und Bockhorn grüssen von oben und wir kommen ihnen sehr nahe. Denn die Route macht einen grossen Bogen zu ihnen hin. So umgehen wir die Hänge die über 30° steil oder sogar noch steiler sind. Beim Oberberg queren wir unter dem Nollen die weite Alp oberhalb von Meder. Bevor es beim Calandameder hinauf auf’s Fürggli ginge. Ich stapfe aber weiter auf einer Spur und besteige so einen namenlosen Gupf westlich des Nollen. Die Freude von Gabi hält sich in Grenzen. Schlussendlich erreichen wir das Fürggli ein paar Minuten später. Gabi untenrum und ich murkse mich auf der Höhenkurve obenrum hinüber. Vom Fürggli geht es noch gut fünf Minuten hinauf auf den Gipfel des Jägglischhorns. Wo wir drei weitere Schneeschuhmenschen antreffen. Zusammen mit einem Monstrum von Bernhardiner. Der sich als Schlaftablette erweist und vor allem pennt. 

Wachhund auf dem Jägglischhorn
Die Aussicht ist wieder prächtig. Nach dem Aufstieg im T-Shirt (es war frühlingshaft warm bis sogar heiss), zieht es hier oben etwas. Es ist trotz der milden Temperaturen Winter. Nach dem Zmittag geht es wieder hinunter. Wir wollen unten sein bevor es dunkel wird. Der Abstieg verläuft grösstenteils in der Region des Aufstiegs. Wobei wir manche Abkürzung der Variante Direttissima nehmen und so etwas Strecke sparen können. 

grosses Bergkino von St. Antönien
Kurz nach 16.00 Uhr und fast 8 Stunden Totalzeit der Tour (inkl. Pausen & Sonne tanken) sind wir wieder in Saas unten. Glücklich und zufrieden. Denn die Tour hat sich als wirklicher Hammer erwiesen. Gesehen haben wir heute fast keine Leute und sogar auf dem Gipfel war es ruhig. 

Das Bilderbuch ohne Nebel. 

Und die Route.


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