Stürmischer Högfjället (1278 m) im Nationalpark Sonfjället

Bären ahoi?

Eines vorweg: der Nationalpark Sonfjället ist bekannt für seine Bärenpopulation. Die Tiere bekommt man aber nur selten zu Gesicht. Wobei: im Mai 2009 war das anders. Da hat ein Bär seinen Snack, einen Elch, bis auf den Kinderspielplatz in der Ortschaft Hede verfolgt und ihn dort im Sandkasten zur Strecke gebracht.

Ob ich als Bärenersatz durchgehe?

Der frühe Vogel …

Für mich heisst es heute um 05.00 Uhr aufstehen. Die Nacht war kurz, denn um Mitternacht gibt es eine Kettenreaktion die mich weckt. Zuerst schnattert eine Ente auf dem Teich, direkt vor dem Bus, die längste Zeit laut vor sich hin. Das nervt einen Hund der laut zu bellen beginnt. Als es mir zu bunt wird, öffne ich die Schiebetüre des Busses mit Nachdruck. Das Schnattervieh erschrickt und flattert davon, der Hund wird auch wieder still und so kann ich weiterschlafen.

Nochmal auf dem „Highway to Hell“ ins Fjäll

Heute will ich in den Nationalpark und dort auf den höchsten Berg, den Högfjället. Da ich die letzten Tage beobachtet habe, dass die Schweden nicht so die Frühaufsteher sind, spekuliere ich auf Einsamkeit und leere Natur. Die Annahme trifft voll zu. Als ich gegen 07.00 Uhr in Nyvallen losgehe, ja, das ist der Ort wo ich gestern mit dem Velo hinaufgerüttelt bin, ist der Parkplatz praktisch leer. Weiter unten habe ich heute extra einige staubige Bilder produziert um den gestrigen Eindruck zu bestätigen.

16 km solche Rippen gehen einem auf die Nerven …

Was Petrus so meint

Das Wetter ist heute durchzogen mit vielen Wolken und Dunst und vor allem einem starken Wind der mit gegen 60 km/h bläst. Es hat 10 Grad als ich starte. Zusammen mit dem Wind ist das nicht gerade warm.

etwas „schmierig“ das Wetter, hier auf dem Lillefjället

Immer der Nase nach

Der Aufstieg auf den Gipfel ist leicht zu finden, ein guter Weg führt hinauf. Es fehlt zwar, nach dem ersten Wegweiser, ein weiterer derselben, aber da das Gelände übersichtlich ist finde ich den Weg problemlos. Es geht sowieso einfach steil bergauf. Bald bin ich auf dem Lillefjället, einem flachen, tieferen, Gipfel. Von dort ist es noch ein Katzensprung auf den Hauptgipfel mit seinem markanten Steinturm. Der Weg entspricht in etwa einem Bergwanderweg bei uns. Mit dem Unterschied, dass er viel steiler ist. Es hat genau eine Stelle bei der ich die Hände aus den Hosentaschen nehmen muss.

oben auf dem Berg ist es steinig
hinter dem Steinhaufen ist es etwas windgeschützt

Vom Winde verweht

Oben bin ich alleine mit dem Wind und dem immer wieder wechselnden Licht. Die Wolken jagen über den Himmel und einmal mehr bin ich beeindruckt vom skandinavischen Gelände, egal ob in Schweden oder Norwegen. Diese enormen Weiten sind herrlich. Als ich zu kalt habe steige ich wieder ab und wandere noch einige Kilometer auf einem anderen Weg, etwas windgeschützter, durch das Gelände. Ich sehe genau zwei Personen, die nicht mal mitbekommen, dass am Wegrand Schneehühner im Gras sitzen. Zum Glück kann ich mein Objektiv schnell wechseln und eines der Tiere fotografieren. Die anderen flattern davon.

wunderschöner, von Birken dominierter, Wald
Ein ruhendes Schneehuhn

Der Wendepunkt

Gegen 11.00 Uhr drehe ich um, es hat auf einmal spürbar mehr Leute. Als ich beim Parkplatz ankomme ist er voll und die Autos stehen schon der Strasse entlang. Meine Idee ist voll aufgegangen, früh raus und rauf und früh zurück sein und den Massen ausweichen.

Farbenprächtiges Farn
etwas schief ist das

Genuss pur

Zum Zmittag gönne ich mir ein feines Milchreis mit frischen Himbeeren. Der Nachmittag gehört dem Service und der Planung der nächsten Tage. Etwas Planung muss sein bei den Distanzen hier oben. Ich bin in der Provinz Jämtland unterwegs, da gibt es rund 30 geschützte Naturgebiete von denen einige sehr interessant aussehen. Ungefähr bis Montag sollte das Wetter halten, dann sieht es feucht aus. Aktuell sitze ich im Bus, denn der Wind bläst immer noch heftig.

Lecker schlecken

Panierte Velos

Hier noch ein paar Eindrücke von der gestern beschriebenen Fjällpiste. Die Velos sind mit Staub paniert und ich werde sie morgen mit dem Schlauch abspritzen müssen.

in solchen Staubwolken pedalierte ich …

Und zum Schluss wie gewohnt das Bilderbuch.