Nebulöse Tatsachen klar beleuchtet: Hallo Fergenhütte (2145 m)

Echt jetzt? Nebel? Ja, Nebel. Und zwar nicht zu knapp. Wo denn? Im Unterengadin, genauer in Lavin am Sonntagmorgen. Ernüchtert staunen wir aus dem Zugfenster, als wir aus dem Vereinatunnel ins Engadin einfahren. Das darf ja nicht wahr sein. Wolkensuppe pur begrüsst uns. Da saust meine Laune express in den Keller. Wir haben nämlich eine satte Rundtour auf dem Programm. So an die 1600 Höhenmeter, mit viel Aussicht und so. Theoretisch. Denn eben: Wolkensuppe. In Lavin steigen wir aus und latschen ziemlich unmotiviert eine Stunde lang im Dorf herum. Lockern sich die Wolken auf? Nein, die machen keinen Wank. Für uns naht die Minute der Entscheidung. Entweder wir tappen los, sind nach 30 Minuten im Nebel und sehen nichts mehr. Oder wir fahren durch den Vereina zurück auf die andere Seite und sind nach 30 Minuten an der Sonne. Und so hüpfen sie in den Zug und fahren retour in den Sommer.

Wolkendeckel über Lavin

Schnell ist der Plan B aus dem Hut gezaubert. Von Klosters mit dem Bus hinauf nach Monbiel. Von dort auf der linken Talseite steil hinauf, dem Hang entlang, mit viel Aussicht, bis zur Fergenhütte. Unten geniessen wir den Schatten im Wald, oben den Ausblick gen Vereina, Silvretta und hinab nach Klosters. Die Route ist wild und schön. Bei der unbewarteten Fergenhütte, sie gehört der SAC Sektion Prättigau, essen wir Zmittag an der Sonne im leichten Wind. Perfekt ist das. Noch vier Personen sind mit uns da oben. Es ist also nicht viel los.

Tropfen vom Gewitterregen am Samstag
Aussicht ins Vereinatal
die nette kleine Fergenhütte
die Hütte verschwindet fast im Gelände
Silvrettagletscher

Von der Hütte steigen wir hinab Richtung Alp Garfiun. Der Weg geht zuerst stark in Richtung Silvretta. Die aperen Gletscher schwitzen in der Sonne. Der Schweiss fliesst unter uns im Bachbett des Verstanclabachs zu Tale. Wohin auch wir uns bewegen. Bald sind wir zurück in Monbiel, von wo es retour nach Klosters und dann nach Küblis geht. Auf der Terrasse des Terminus fliesst ein alkoholfreies Calanda durch unsere Kehlen, gefolgt von noch mehr Kühlung in Form von Glacé. Jetzt sitze ich am Schatten in Fideris auf dem Sitzplatz und tippe diesen Blogbeitrag.

Einmal mehr kam das heute anders als gedacht. Flexibel sein ist immer hilfreich. So war das zwar eine nicht ganz so lange Sache, dafür lachte für uns aber die Sonne.

Die wenigen Bilder des Tages.

Die Route: