Heute Vorstellung im Wetterkino Chrüz (2195 m)

Sonnenuntergang schauen auf einem Berg ist die Idee. Die ganze Woche wurde der 1. August als Tag mit schönem Wetter, vor allem auch am Abend, vorhergesagt. Bis heute, da ruderten die Wetterfreunde zurück. Auf einmal waren jetzt Gewitter möglich.

Tagsüber sieht es hübsch aus, ausser einigen Quellwolken ist der Himmel blau. Ich plane, auf das Flüela Schwarzhorn zu steigen, am Abend, um für den Sonnenuntergang oben zu sein. Letztes Jahr war ich bereits auf dem Berg, dannzumal für den Sonnenaufgang. Als Variante zwei kommt das Chrüz oberhalb von St. Antönien in Frage. Auf dem Schwarzhorn hat es häufig viele Leute. Darauf habe ich keine Lust.

das gibt wohl Traummilch

Als es gegen 17.00 Uhr geht, der Zeit wo ich aufbrechen sollte, passiert das, was ich im Wetterradar kommen sah. Es ziehen Wolken in grosser Zahl auf. Die Sonne ist weg. Die Wolken werden dunkler, das Radar meint, es könne nass werden. Damit ist das Flüela Schwarzhorn Geschichte. Ich packe meine Sachen und gehe nach St. Antönien. In der Hoffnung, dass es mit dem Chrüz klappt.

da bestand noch Hoffnung auf einigermassen nettes Wetter
Rätschenhorn

Der Aufstieg ist sonnenfrei, die Wolken werden schwarz und schwärzer. Ich glaube nicht, dass das gut kommt. Vor allem das Thema Sonnenuntergang sehe ich entschwinden. Als Aufstieg nehme ich heute einen neuen Weg. Den bin ich noch nie gegangen. Irgendwann verliert sich die Wegspur im Alpgelände. Da ich die Gegend gut kenne, steige ich querfeldein auf. Bis ich die Senke zwischen dem Chlei Chrüz und dem Chrüz erreiche. Duch die Lawinenverbauungen komme ich gut hoch.

Es beginnt mit den ersten Regentropfen. Gut zu wissen, dass es unter dem Chrüz einen Bunker hat. Der stammt aus Zeiten des Réduit. Es beginnt stärker zu nässen. Ich beeile mich, erreiche den Regenschirm aus Beton und richte mich dort ein. Ich habe den Logenplatz im Wetterkino.

Regenschirm aus Beton
es wettert

Durch die Chlus ziehen die Regenschauer ins Tal. Auf „meiner“ Seite bleibt es ziemlich trocken. Aber gegenüber, da schifft es sich aus. Immer und immer wieder. Zeitweise muss ich in den Bunker, weil es auch bei mir leicht regnet. Zwischendurch schaffe ich es kurz auf den Gipfel des Chrüz. Bis ich wieder runter muss um unterzustehen. Nach dem Znacht, den ich trocken essen kann, packe ich zusammen. Im Expresstempo geht es auf direktem Weg retour nach St. Antönien. Es bleibt trocken. Ich habe Glück. Es dunkelt schon mächtig als ich am Ziel bin.

es war frisch, ich werde diese Woche wohl noch davon träumen in der Hitze im Unterland

Der Sonnenuntergang fiel zwar ins Wasser. Dafür entschädigte mich das Wetter. Die Regenschauer und die Lichtstimmungen waren super. Was will man mehr? So macht die sportliche Betätigung Spass. Und das nächste Mal könnte ich ja einen Regenschutz mitnehmen. Das entspannt die Nerven.

Hier ein paar Bilder des Abends.

Sowie die Route: