Die lange Grattour über das Wistätthore (2362 m)

Immer noch herrscht perfektes Bergwetter. Das ruft nach einer schönen Bergtour im herrlichen oberen Simmental.

Start mit dem Panorama vom Rinderberg

Ab auf den Grat

Dank der Bahn auf den Rinderberg, die uns ab Zweisimmen in die Höhe trägt, können wir heute hoch oben starten. Der Tag wird sonnig und heiss. Dank einem stetig wehenden Wind ist es trotzdem angenehm. Vom Rinderberg machen wir uns auf den Weg zum ersten Höhepunkt des Tages, dem Wistätthore. Dort oben standen wir am 23.02.2022 letztmals.

See beim Tanzhubel

Der Weg verläuft mehr oder weniger oben auf dem Grat. Bevor wir in der Gegend der unteren Zwitzeregg, ein interessanter Name, auf eine Alpstrasse einbiegen. Dieser folgen wir bis zum hübschen See bei Tanzhubel. Weiter geht es gen Hinder Lasberg. Wobei wir, wenn wir der korrekten Route gemäss dem SAC-Tourenführer gefolgt wären, direkt über die Hochmoorwiese zum Rüwlishore aufgestiegen wären. Die Markierungen weisen uns aber ziemlich penetrant auf den anderen Weg. Ob das Absicht ist um das Hochmoor zu schützen? Wir wissen es nicht, lassen das Rüwlishore halt aus und schrauben uns gen Wistätthore über die steile Flanke in die Höhe. Zum Glück kühlt uns der Wind etwas.

Blick vom Wistätthore hinüber zum Giferspitz
Wistätthore mit den vielen Brennnesseln

Auf dem Gipfel begrüsst uns eine tolle Aussicht und ein von Brennnesseln überwucherter Platz. Zmittag auf dem Gipfel? Fehlanzeige, ausser wir würden uns in die hohen Brennnesseln setzen. Ein paar Meter weiter ist die Lage schon ganz anders. Wir machen Mittagspause und dann geht es weiter. Ab jetzt weglos, direkt auf dem langen Grat. Rund 3 Kilometer geht es, über das Laaglehore und den Ritzgrat zum Trütlisbergpass. Vorher garnieren wir unsere Höhenmeterbilanz mit der Tube. Die ist zwar nicht hoch, dafür sind die wenigen Höhenmeter irgendwie besonders anstrengend.

Nach dem Pass sind wir wieder auf einem Weg unterwegs. Bald erreichen wir die Gryden. Das ist eine bizarre Krater- und Gesteinslandschaft mit Dolinen. Das Gestein besteht aus poröser Rauwacke und Gipsstein und leuchtet weiss in die Landschaft. Da wir zeitlich etwas eng unterwegs sind, müssen wir den Weg, der sich durch die Landschaft schlängelt, ziemlich zügig absolvieren. Kurz vor 17.00 Uhr gilt es, am Leiterli, der Bergstation der Gondelbahn hinunter an die Lenk zu sein. Denn nachher müssten wir zu Fuss ins Tal. Worauf wir, nach der langen Tour, die auch anstrengend ist, keine Lust haben. Am Abend finden wir heraus, dass wir am Morgen nicht mal früher hätten starten können. Denn die Rinderbergbahn fährt erst ab 09.00 Uhr. Das heisst, dass die Gratüberschreitung eine Angelegenheit für sportliche Leute ist.

Gryden
Rückblick auf den langen Grat über den wir wanderten
nochmals das Wistätthore

Wir machen eine Punktlandung und erreichen die Bergstation rechtzeitig. Mit der Gondel geht es zu Tal. Dann per Bus retour nach St. Stephan in die Ferienwohnung. Wo alsbald kühle Biere durch unsere Kehlen zischen. Gefolgt von der Duscherei zur Erfrischung. Menumässig geht es mit Salat weiter, kräftigen tun wir uns mit Älplermagronen und nun ruft das Dessert. Vanilleglacé mit Vogelbeerlikör. Da der Kühlschrank mit dem Tiefkühler kaputt ist, haben wir das Glacé bei einer Nachbarin gelagert. Alles muss weg heisst die Devise – und so schlemmen wir Glacé wie in jungen Jahren. Und ja, es ist alles in unseren Bäuchen verschwunden.

Heute werden wir alle ermattet in die Betten sinken und hoffentlich tief und fest schlafen.

Das Bilderbuch des Tages.

Mit der Route.