Die Anstatt-Tour

Der 1. August daheim in Winterthur? Das reizt uns nicht. Weil es primär knallt und die Luft nach dem Rauch des Feuerwerks stinkt. Wir machen einen Ausflug über die Grenze. Nach Brand bei Bludenz. Von dort wollen wir eine Bergtour auf die Schesaplana machen. Soweit der Plan. Der Wetterbericht sagt uns für Samstag eher nasses Wetter voraus. Am Sonntagmorgen müssten wir eine faire Chance haben, sofern wir nicht allzu früh losgehen. Das kommt uns entgegen. Wir nächtigen im Tal. Denn die Douglashütte beim Lünerseee oben ist ausgebucht.

In Brand kommen wir am Samstagnachmittag an. Es ist trocken. Die Sonne scheint teilweise. Wir beziehen unser Zimmer in der netten Pension Tannleger. Brand ist ein herausgeputztes Dorf wie aus dem Bilderbuch. Voller Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen. Und voller Hunde. Wir sind die Exoten weil wir keinen Vierbeiner mit dabei haben. An der Rezeption der Pension liegt ein Flugblatt. Absolutes Feuerwerksverbot am 1. August. Nicht wegen der Walbrandgefahr. Nein, wegen der vielen Schweizer, die mit ihren Hunden vor dem Feuerwerk hier ins Voralbergische geflüchtet sind. Das ist Kundenpflege.

Um 18.30 Uhr beginnt es zu regnen. Bald schüttet es intensiv. Wir denken: Gut so, dann ist es am Sonntag trocken. Das meint auch das Regenradar. Wir gehen ins Bett und geniessen eine knallfreie Nacht.

Sonntagmorgen der Blick aus dem Fenster. Das sieht aber grau aus. Stockdicker Nebel hängt ein paar Meter über der Pension. Und trocken ist es auch nicht. Es regnet. Der Blick auf’s Regenradar ist spannend. Eine einzige Regenzelle hat es weit und breit. Und wo ist die? Genau, bei uns. Tja. Um 09.30 Uhr hört der Regen auf. Aber die Wolken hängen immer noch tief und die Sicht ist ziemlich nahe bei null. Das feine Zmorgebuffett erhellt die Stimmung ungemein. Alleine dafür hat sich die kurze Reise hinter die sieben Berge gelohnt.

Wir entscheiden uns, die Schesaplana-Tour mit der Anstatt-Tour zu ersetzen. Packen, zahlen, heimfahren. Daheim scheint die Sonne, der Himmel wird blauer und blauer. Bis er am Nachmittag wolkenlos ist. Anstatt Bergtour gibt es nun alternative Bewegungsarten. Gabi macht den Vitaparcours und ich renne gut 10 km durch die Gegend. Bei herrlichem Wetter. Die Bewegung tut gut.

Und was sagt uns das? Wer in die Berge will muss flexibel sein.


Da hinten gäbe es eigentlich noch Berge – hinter dem Nebel

Beim roten Punkt sind wir – und blau ist die Regenzelle

Anstatt-Tour: eine Joggingrunde in Winterthur


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