Die flache und grosse Weite: von Lüchow nach Suhlendorf

Ungefähr so wie im Titel lässt sich die heutige Strecke beschreiben. Wobei: ganz so eintönig verläuft die Route ab Lüchow nicht. Die flache Weite ist für uns ungewohnt. Wir schauen daheim ja immer sofort an Hügel und Berge. Aber hier? Da hat es schlicht nichts. So kommt das wunderbare Wetter mit dem blauen Himmel und den hübschen Wolken wunderbar zur Geltung. 


Sooo flach 

Das Wetter ist wieder ein Traum heute. Wir werden einmal mehr verwöhnt. Schon im Frühling bei der Tour von Berlin nach Kopenhagen hatten wir Traumwetter. Und jetzt wieder. Die Nacht war zwar kalt. Der Nordwind drückte das Quecksilber bis 5 Grad hinunter. Da sind die ersten Kilometer am Morgen eher erfrischend. Die Sonne wärmt uns aber schnell auf. 


Auf der Strecke sind wir wieder alleine unterwegs. Wir staunen, wie wenig Menschen wir antreffen. Das soll uns recht sein. Lieber so als Menschenmassen. An einer Stelle kommen wir an einer Tafel vorbei. Darauf wird um Ruhe für die hier wohnenden Wölfe gebeten. Damit sie ihre Jungtiere aufziehen können. Was für ein Gegensatz zur Schweiz. Im Wallis wäre eine solche Tafel wohl undenkbar. 

Die Landschaft wandelt sich ganz langsam. Wir sind wieder im ehemaligen Grenzgebiet zur DDR unterwegs. Der Untergrund präsentiert sich von superschön bis zur Schraubenprüfstrecke. Zum Glück ist der Holperabschnitt kurz. An einer Stelle auf dem Land ist die Fahrspur genau breit genug für ein Velo. Das nennt man hier wohl Singletrail.


Plötzlich erreichen wir den Ostrand der Lüneburger Heide. Kurz vor Suhlendorf, wo wir übernachten. Zuerst passieren wir noch ein grosses Feld wo es fein nach Zwiebeln riecht. Es liegen Tonnen von den runden Knollen bereit, um von der Sammelmaschine aufgenommen zu werden. Das gibt jede Menge Zwiebelkuchen. 


Rohzutaten für Zwiebelmenus



Ein paar Meter weiter, im Wald, beginnt das Heidekraut gerade zu blühen. Die nächsten Tage werden wir sicher mehr davon zu sehen bekommen. Eventuell finden wir auch nochmals Brombeeren. An einer Stelle am Strassenrand konnten wir uns heute den Bauch vollschlagen. Die Beeren waren reif, süss und sonnenwarm. Was für eine Zwischenverpflegung. Da kannst du irgendwelches Studentenfutter glatt vergessen. 


Grüsse vom Heidekraut – Erica vulgaris
In Suhlendorf wohnen wir in der Waldmühle. Im Mühlenturm, im 1. OG. Die Mühle ist zwar ziemlich hässlich verkleidet, stammt aber aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Seit 1970 ist der Mühlenturm ein Hotel. Zum Znacht gab es eine fangfrische Forelle sowie einen ebenfalls fangfrischen Bachsaibling. Begleitet von den unvermeidlichen Kartoffeln. Kein Wunder, wir sind heute kilometerlangen Kartoffelfeldern entlangefahren. Bis zum Abend summerien sich die Kilometer auf knapp 70 und etwas über 200 Höhenmeter. Kein Wunder, fühlen wir uns gut erholt :-). 


Der Tag in Bildern
Die Fotokollektion liegt hier.


Und trocken ist es hier – da müssen sogar die Bienen am Gartenteich Wasser trinken. 


Proscht – wir trinken ein Bier, die Dame hier Wasser


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