Endlich Auslauf

Seit Freitag, 23.06.2017 bin ich in Neuharlingersiel. Mit Joggen habe ich etwas von der Gegend hier gesehen. Aber nicht viel. War das Wetter schön, musste ich arbeiten. War das Wetter schlecht, hätte ich Zeit für einen Ausflug gehabt. Aber bei 24 Stunden Dauerregen muss das nicht sein.


So vergeht eine ganze Woche. Bis das Wetter stimmt, es Samstag ist und die Arbeit zurückstehen kann. Ab heute Mittag scheint vorwiegend die Sonne. Es weht eine kräftige Brise und wir machen sofort unsere Velos bereit. Wir wollen nach Schillig. Das ist ganz am Ende von Ostfriesland, direkt am Jadebusen. Bloss gut 25 km von hier weg. Der Veloweg dahin verläuft teilweise auf der dem Meer zugerichteten Deichseite. Mit freier Sicht auf das Wattenmeer. Was eher selten ist. Meistens sind die Velowege auf der Deichseite die gen Landesinnere zeigt.


Speziell war am Nachmittag Familie Kiebitz. Eine Vogelmutter mit ihren zwei Jungen wuselte direkt neben dem Veloweg herum. Ideal für ein paar Fotos. Umsäumt wird die Szene durch die traditionellen Rasenmäher der Marke Blöck mit Vierbeinantrieb.

Tierische Bilder



Die Verhältnisse sind prächtig. Der Wind schiebt uns nach Osten. An einem Ort können wir direkt zum Strand. Es herrscht gerade Ebbe und die Riesenfläche des Wattenmeers erschliesst sich einem sehr schön. Am Horizont sehen wir die grossen Ozeanschiffe vorbeiziehen. Die biegen wohl später bei Cuxhafen gen Elbe ab und fahren nach Hamburg in den Hafen. Oder sie laufen Bremerhaven an. Wer weiss.


Jedenfalls ist die Szenerie genau das, was ich mir erhofft habe. Ostfriesland hat seinen eigenen Reiz. Die flache Landschaft ist für Schweizer speziell. Die einzigen „Hügel“ sind so an die 2 Meter hoch, stammen aus alten Zeiten, sind aufgeschüttet worden, nennen sich „Warft“ und der Zweck war, darauf Stall und Wohnhaus zu bauen um sich vor dem Wasser zu schützen. Dannzumal waren die Deiche noch nicht so perfekt.


Zurück fahren wir in einem Bogen durch das Landesinnere. Hier wächst der Rohstoff für die Deutsche Nationalbeilage beim Essen. Kartoffeln, die später zu Bratkartoffeln werden. Vielleicht auch zu Chips oder Pommes-Frites. Auf jeden Fall sei der Boden hier, der Marschboden, speziell gut für Kartoffeln geeignet und das ostfriesische Klima ebenfalls. So erstrecken sich die Felder über Kilometer. Unterbrochen von ebenfalls grossen Flächen mit Getreide.


Im schönen alten Hafen von Carolinensiel kehren wir für das Nachtessen ein. Abgehärtet nach Ostfriesenart herrscht bei uns Sommer. Auch wenn es 16 Grad hat und windet. Wir sitzen auf der Terrasse. Im Strandkorb. Ok, so abgehärtet sind wir eigentlich nicht. Aber die Beiz ist drinnen voll und so bleiben nur die Plätze aussen. Das Nachtessen mundet wunderbar. Der Strandkorb hält den Wind ab und die untergehende Sonne taucht alles in warmes Licht.





Nach dem Dessert pedalieren wir noch rund 5 Kilometer zurück zur Wohnung. Wo uns die warme Dusche willkommen heisst. Auf dem Weg werden wir, wie schon den ganzen Tag, von Hasen begleitet. Die springen links und rechts aus dem Gras und hoppeln vor uns her was das Zeug hält. 

Heute ging es durch das Wangerland in Ostfriesland 


Die Bilder der Zeit in Deutschland, Holland und Schweden liegen hier

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